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vom 16.04.2022, aktuelle Version,

Grödner Joch

Grödner Joch
Blick zum Grödner Joch mit dem Sellastock von den Cirspitzen aus

Blick zum Grödner Joch mit dem Sellastock von den Cirspitzen aus

Himmelsrichtung West Ost
Passhöhe 2121 m s.l.m.
Provinz Sudtirol Südtirol Italien Italien
Wasserscheide Grödner BachEisack GaderRienzEisack
Talorte Wolkenstein (Gröden) Corvara (Gadertal)
Ausbau Strada statale 243 del Passo Gardena
Erbaut 1915
Gebirge Dolomiten
Karte
Grödner Joch (Dolomiten)
Koordinaten 46° 33′ 0″ N, 11° 48′ 34″ O
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Das Grödner Joch

Das Grödner Joch (Gadertal-ladinisch Ju de Frara, Gröden-ladinisch Jëuf de Frea; italienisch Passo Gardena) ist ein 2121 m hoher Gebirgspass in den Südtiroler Dolomiten. Er verbindet Gröden mit dem Gadertal bzw. die Gemeinden Wolkenstein und Corvara.

Lage

Das Grödner Joch ist ein Sattel zwischen dem Sellastock im Süden und den zur Puezgruppe gerechneten Cirspitzen, die das Tor zum Naturpark Puez-Geisler bilden, im Norden. Nach Westen „beeindruckt“ der Anblick auf den 3181 m hohen Langkofel mit seiner charakteristischen langgestreckten Südwand, die dem Massiv seinen Namen gab; nach Osten öffnet sich die Aussicht zu den Berggipfeln des Gadertals (Sass Songher, die Fanesgruppe mit Heiligkreuzkofel, Piz Cunturines und Piz Lavarela) sowie die noch weiter östlich befindlichen Tofanagipfel.

Auf der Grödner Seite entspringt unterhalb des Passes der Ruf de Frea, ein Zufluss des Grödner Bachs. Auf Seiten des Gadertals entspringen verschiedene Bäche der Sella- und der Cir-Gruppe, die sich zur Gader vereinigen.

Geschichte

Die Capela de San Mauriz, erbaut 2004

Die steinzeitlichen Funde – verkohlte Holzreste, Tierknochen und Feuersteingeräte – gehören zu den ältesten im Bereich der Sella. Etwas unterhalb des Jochs am Abri Plan de Frea konnte ein mesolithischer Siedlungshorizont ausgemacht werden. Über die Besiedlung ist aber ebenso wenig Genaues bekannt wie über die Nutzung des Übergangs in der Antike, im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Allerdings sind in einer Traditionsnotiz des Hochstifts Freising aus dem letzten Viertel des 11. Jahrhunderts die Almwiesen auf Plan de Frea („Planum“) sowie das Joch selbst („jugum eiusdem montis“) ausdrücklich genannt.[1]

In die Anfänge des Tourismus in den Dolomiten war das Grödner Joch kaum einbezogen, da es noch keine befahrbare Straße gab. Franz Moroder, Gemeindevorsteher von St. Ulrich, bemühte sich 1895/96 um das erste Grödner-Joch-Hospiz, welches von der Sektion Bozen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins erbaut wurde.

Ein Fahrweg wurde erst im Ersten Weltkrieg 1915 für Zwecke des Frontnachschubs und zur Versorgung der Truppen angelegt. Die deutsch-österreichische Front stand bei Arabba im Buchensteintal (Verteidigungsstellung Col di Lana), die Verbindungsstrecke verlief von Bozen durch Gröden mit einer Schmalspurbahn bis Plan (Umladestation). Von hier ging es weiter mit einer Seilbahn über das Grödner Joch nach Corvara und anschließend über den Campolongopass oder alternativ über das Sellajoch und Pordoijoch zur Front.

Das Grödner Joch war am 5. Mai 1920 Treffpunkt von Vertretern der fünf ladinischen Täler Tirols, die gegen die Verweigerung des Selbstbestimmungsrechts protestierten und die Anerkennung als eigene ethnische Gruppe forderten.

Für touristische Zwecke gewann das Grödner Joch erst um die Mitte des 20. Jahrhunderts an Bedeutung. Eine asphaltierte Straße neben dem alten Jochfahrweg gibt es erst seit 1960. Ein verzweigtes Wanderwegenetz und Skipisten sowie Liftanlagen entstanden auf beiden Seiten des Passes. Neben dem historischen Hospiz wurden weitere Unterkünfte und Geschäfte errichtet.

Touristische Infrastruktur / Sport

Mit dem Sellajoch, dem Pordoijoch und dem Campolongopass bildet das Grödner Joch für Radfahrer die Vierpässefahrt Sella Ronda rund um die Sella; im Winter kann diese Runde in einer Kombination von Liften und Abfahrten auf Skiern bewältigt werden.

Wanderwege führen abwärts nach Corvara sowie nach Wolkenstein entweder über den Plan de Frea oder durch das Dantercepies-Tal unterhalb des Lifts. Diese Hänge sind im Winter Skigebiete.

In die Sella hinein führt der Dolomiten-Höhenweg Nr. 2, teilweise als Klettersteig ausgelegt. Eine viel begangene Route für erfahrene Kletterer ist der Pisciadù-Klettersteig (Via ferrata Brigata Tridentina) mit einer Hängebrücke am Exnerturm (Schwierigkeit: C).[2]

Durch die Cirspitzen setzt sich der Dolomiten-Höhenweg Nr. 2 auf der Nordseite des Grödner Jochs fort und führt zur Crespëina-Hochfläche mit dem Lech de Crespëina und weiter in die Puezgruppe hinein.

Wanderkarte

  • Grödnertal / Val Gardena, 1:25.000, mapgraphic Bozen
Commons: Passo Gardena  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 222, Nr. 250.
  2. Dany Vehslage, Thorsten Vehslage: 25 Klettersteige in Europa mit besonderem Charakter. 2. Auflage. 2021, ISBN 978-3-7534-5421-4, S. 5053 (Vorschau in der Google-Buchsuche).

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Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
St.-Moritz-Kapelle (ladinisch Capela de San Mauriz ) am Grödner Joch , Südtirol , Italien . Eigenes Werk H. Zell
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Flagge Italiens There has been a long discussion on the colors of this flag. Please read the talk page before editing or reverting this image . Pantone to RGB performed by Pantone color finder . http://www.gazzettaufficiale.it/atto/serie_generale/caricaDettaglioAtto/originario?atto.dataPubblicazioneGazzetta=2006-07-28&atto.codiceRedazionale=06A06896&elenco30giorni=false Regno D'Italia ( GU 174 del 28 luglio 2006 ) ... Art. 31 (Definizione cromatica dei colori della bandiera della Repubblica) Regno ItalianoVerde 17-6153 Bianco 11-0601 Rosso 18-1662 . 2. L'utilizzazione di altri tessuti deve produrre lo stesso risultato cromatico ottenuto sull'esemplare custodito presso il Dipartimento del Cerimoniale di Stato della Presidenza del Consiglio dei Ministri, nonché presso ogni Prefettura e ogni Rappresentanza diplomatica italiana all'estero. ... green Pantone textile 17-6153 TCX (Fern Green); white Pantone textile 11-0601 TCX (Bright White); red Pantone textile 18-1662 TCX (Scarlet Red). Verwendete Farben: Fern Green gerendert als RGB 00 0 140 0 69 Pantone 17-6153 Bright White gerendert als RGB 244 245 240 Pantone 11-0601 Scarlet Red gerendert als RGB 205 0 33 0 42 Pantone 18-1662 See below.
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Das Grödner Joch , Pisciadu, Sas dla Luesa, Val Culea, Schiefer Tod, Gamsscharte, Murfreit in der Sellagruppe in den Dolomiten, Südtirol Eigenes Werk This Photo was taken by Wolfgang Moroder . Feel free to use my photos, but please mention me as the author and send me a message . Dieses Bild ist nicht gemeinfrei . Dies bedeutet, dass es u. a. Urheberrechtsschutz genießt. Es darf nur nach den hier genannten Regeln (oder mit ausdrücklicher Genehmigung des Urhebers) genutzt werden. Dies schließt insbesondere eine Verwendung in sozialen Netzwerken aus , deren Nutzungsbedingungen der hier aufgeführten Lizenz nicht entsprechen. Bitte lade an dieser Stelle keine auch nur minimal veränderte Fassung ohne Rücksprache mit dem Urheber hoch. Der Urheber möchte Korrekturen nur an der ihm vorliegenden unkomprimierten Quelle vornehmen. So ist gewährleistet, dass die Änderungen erhalten bleiben und dass keine unnötigen Kompressionsartefakte entstehen. Wenn du meinst, dass Änderungen erforderlich sein sollten, informiere bitte den Urheber oder lade eine Bearbeitung als neues Bild unter neuem Namen und unter Verwendung der Vorlage Derivat bzw. der Vorlage Extrakt hoch.
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Das Grödner Joch ,(Gadertal-ladinisch Ju de Frara, Gröden-ladinisch Jëuf de Frea; italienisch Passo Gardena) ist ein 2121 m hoher Gebirgspass in Südtirol. Er verbindet Gröden bei Wolkenstein mit Corvara im Gadertal. Eigenes Werk Feel free to use my photos, but please mention me as the author and if you want send me a message . or ( rufre@lenz-nenning.at )
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