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vom 01.07.2022, aktuelle Version,

St. Peter (Graz)

St. Peter
8. Stadtbezirk von Graz
Terrassenhaussiedlung (2008)
Terrassenhaussiedlung (2008)
Terrassenhaussiedlung (2008)
Lage in Graz
Anklickbare Karte, St. Peter (Graz) ist hervorgehoben Innere StadtSt. LeonhardLendGriesLiebenauSt. PeterRiesEggenbergPuntigam
Anklickbare Karte, St. Peter (Graz) ist hervorgehoben
Koordinaten: 47° 3′ N, 15° 29′ O
Basisdaten[1]
Fläche: 8,86 km²
Einwohner: 16.384 (1. Jänner 2022)
Bevölkerungsdichte: 1.849 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 8010, 8041, 8042, 8074[2]
Bezirksamt: St. Peter-Hauptstraße 85
8042 Graz
Politik
Bezirksvorsteher: Matias Neumann (GRÜNE)[3]
1. Bezirksvorsteher-Stv.: Erich Kickenweitz (ÖVP)[3]
2. Bezirksvorsteher-Stv.: Mario Rossmann (KPÖ)[3]
Bezirksrat:[4]
(Wahljahr: 2021)
2
1
3
3
1
2  1  3  3  1 
Insgesamt 10 Sitze

St. Peter ist der 8. Grazer Stadtbezirk. Er wurde 1938 aus den ehemaligen Straßendörfern St. Peter, Messendorf (1233 urkundlich erwähnt), Neufeld, Peterstal und Petersbergen gebildet.

Geschichte

St. Peter um 1830, Lith. Anstalt J.F.  Kaiser, Graz

Die Anfänge der deutschsprachigen Besiedelung des östlichen Grazer Beckens sind wohl in die Mitte des 11. Jahrhunderts zu setzen. St. Peter hieß ursprünglich Tremendorf und wird noch im Babenberger Urbar von 1220/30 so bezeichnet. 1258 scheint in einer Schenkungsurkunde an das Stift Rein unter den Zeugen der Ritter Wulfing von St. Peter (Wluingus miles de Sancto Petro) auf: offensichtlich hatte sich der Dorfname in der Zwischenzeit geändert. Gleichzeitig ist das Dokument der älteste schriftliche Nachweis einer Kirche in St. Peter. Der archäologische Befund weist allerdings auf eine kleine romanische Kirche hin, die damals schon länger bestanden haben muss. Tremendorf lag mitten im Gebiet des großen landesfürstlichen Besitzes; es könnte daher schon vor der Gründung von Graz eine Eigenkirche der niederen Adeligen erbaut worden sein.

1294 wird ein Pfarrer Ortolf von St. Peter urkundlich genannt. Zwar gehörte St. Peter bis ins 20. Jh. als „Ewiges Vikariat“ zur Grazer Stadtpfarre, die Vikare von St. Peter wurden allerdings stets „Pfarrer“ genannt und besaßen Pfründen sowie andere Sonderrechte, die sie anderen Pfarrern quasi gleichstellten.

1532 wurde St. Peter von den Türkeneinfällen getroffen. Auch die Kirche wurde zumindest teilweise zerstört, aber schon 1535 wieder geweiht. Im 16. und 17. Jahrhundert bestand der Hof zu St. Peter. Seit dem Mittelalter war die Ortschaft mit Marktrecht der Mittelpunkt einer großen Pfarre. Ihre Bewohner waren in der Landwirtschaft tätig oder betrieben ein Gewerbe.

Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden in St. Peter und Messendorf große Ziegelfabriken, weil der Bedarf an Baumaterial während der Gründerzeit in Graz stark angestiegen war. Bekannt wurden die Familien Eustacchio und Aita. Um 1900 entstand mit der Gartenstadtsiedlung eine Villenkolonie, in der auch der Dichter Rudolf Hans Bartsch lebte. Auch war der Bau eines Flughafens in St. Peter als Alternative zu Thalerhof angedacht, wobei das Projekt 1929 aufgegeben wurde. Stattdessen wurde ein Rundfunksender errichtet.[5]

Die Eingemeindung ins Grazer Stadtgebiet erfolgte nach dem Anschluss Österreichs 1938. Seither wurde eine intensive Bautätigkeit aufgenommen, die den dörflichen Charakter weitgehend überprägt hat. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg in der Zeit des Wiederaufbaus florierte die Ziegelwirtschaft im Grazer Osten, bis 1967 das letzte Ziegelwerk schloss. Ein Grund war neben dem gesunkenen Bedarf auch das Ende der dafür benötigten Lehmschichten.

Von 1906 bis 1969 führte eine Straßenbahnlinie bis ins Zentrum von St. Peter; diese wurde ab 1970 nur noch bis zum Schulzentrum geführt und erst 2007 bis ins Peterstal verlängert. Im Schulzentrum St. Peter wenden heute nur mehr Autobuslinien.[6]

Von 1972 bis 1978 wurde die Terrassenhaussiedlung errichtet; es folgten die Eisteichsiedlung und zahlreiche andere Wohnprojekte. St. Peter ist bis heute eine beliebte Wohngegend geblieben, was sich auch an der intensiven Bautätigkeit und dem damit verbundenen Rückgang an Grünraum zeigt.

Bauwerke

Pfarrkirche

Natur

  • Grazer Urwald: Das verwilderte Gelände einer ehemaligen Baumschule, die infolge der schwierigen wirtschaftlichen Situation nach dem Ersten Weltkrieg aufgelassen wurde, zeichnet sich durch eine reiche Tier- und vor allem Pflanzenwelt aus und beinhaltet zahlreiche in Mitteleuropa nicht heimische Pflanzen, darunter einen Riesenmammutbaum. Das drei Hektar große, frei zugängliche Grundstück ist seit 1993 im Besitz der Österreichischen Naturschutzjugend und dient auch als Naturlernort.

Wirtschaft und Infrastruktur

Industriepark Messendorf
  • Industriepark Messendorf
  • Center Ost

Öffentlicher Verkehr

Seit ihrer Verlängerung ins Peterstal im November 2007 verbindet die Straßenbahnlinie 6 (bis November 2021 auch 26 im Abend- und Sonntagsverkehr) den Bezirk mit dem Schulzentrum. St. Peter. Dieser bietet Anschlüsse an die Buslinien 63, 64, 64E, 68, 69, 71, 72, 73U, 75U und 76U der Graz Linien und privater Unternehmen sowie weitere regionale Buslinien.

Individualverkehr

Eine der Haupteinfahrtsrouten von Osten führt über die St.-Peter-Hauptstraße durch den Bezirk. Über den St.-Peter-Gürtel ist die an der Bezirksgrenze liegende Autobahnauffahrt Raaba der Süd Autobahn A 2 zu erreichen.

Bildung

Literatur

  • Heimo Kandl, Alois Ruhri: Pfarrkirche St. Peter in Graz. Verlag St. Peter, Salzburg 2001. (Christliche Kunststätten Österreichs, Nr. 377)
  • Karl A. Kubinzky: St. Peter, in: Historisches aus Graz. Leykam, Graz 2010, S. 206–211.
  • Horst Schweigert: Dehio Graz. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1979.
Commons: St. Peter, Graz  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zahlen + Fakten: Bevölkerung, Bezirke, Wirtschaft, Geografie auf graz.at.
  2. Statistik Austria: Ortschaften (ohne Wien) sortiert nach Gemeindekennziffer mit Postleitzahlen, (CSV ca. 900 KB)
  3. 1 2 3 Bezirksvertretung St. Peter. Abgerufen am 4. Februar 2022.
  4. Bezirksratswahl 2021
  5. Karl A. Kubinzky: Historisches aus Graz. Leykam, Graz 2010, S. 210 f.
  6. Karl A. Kubinzky: Historisches aus Graz. Leykam, Graz 2010, S. 207–209.
  7. NSG-c62 Teile des Lustbühels. Land Steiermark, abgerufen am 5. Juni 2019.
  8. Pädagogischer Panther 2008@1@2Vorlage:Toter Link/www.lsr-stmk.gv.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) , lsr-stmk.gv.at (pdf; 589 kB).
    Der Pädagogische Panther 2008, elternbrief.at (pdf; 64 kB).
    Einen Panther für die Besten. Kleine Zeitung, 11. Juni 2008, archiviert vom Original am 4. Oktober 2014;..

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Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
J. F. Kaiser - lithographirte Ansichten der Steyermärkischen Städte, Märkte und Schlösser, Graz 1824-1833 Dieses Bild zeigt das in Österreich unter der Nummer 49168 denkmalgeschützte Objekt. ( Commons , de , Wikidata ) Joseph Franz Kaiser (1786–1859) Alternative Namen J. F. Kaiser Beschreibung österreichischer Drucker und Herausgeber Geburts-/Todesdatum 11. März 1786 19. September 1859 Geburts-/Todesort Graz ( Steiermark ) Graz Normdatei : Q1499963 VIAF : 303124203 ISNI : 0000000030830153 GND : 129880159 LCCN : n87141671 NLP : a0000002496030 WorldCat creator QS:P170,Q1499963 . Scanprojekt Community Projektbudget 2012 Dieses Bild oder PDF wurde im Rahmen des GLAM-Projekts Buchscanner mit Unterstützung von Wikimedia Deutschland und Wikimedia Österreich als Teil des Community-Projekts zur Erfassung von urheberrechtsfreien Werken erstellt. Die von den Dokumenten dieser Kategorie beschriebenen Objekte befinden sich im heutigen Österreich . Originalscans bei Bedarf bitte bei Hubertl anfragen. Deutsch English magyar italiano македонски sicilianu +/− Public domain Public domain false false Dieses Werk ist gemeinfrei , weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für das Herkunftsland des Werks und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 100 oder weniger Jahren nach dem Tod des Urhebers . Parallel zu dieser Lizenz muss auch ein Lizenzbaustein für die United States public domain gesetzt werden, um anzuzeigen, dass dieses Werk auch in den Vereinigten Staaten gemeinfrei ist. Es wurde festgestellt, dass diese Datei frei von bekannten Beschränkungen durch das Urheberrecht ist, alle verbundenen und verwandten Rechte eingeschlossen. https://creativecommons.org/publicdomain/mark/1.0/ PDM Creative Commons Public Domain Mark 1.0 false false Dieses Bild zeigt das in Österreich unter der Nummer 49168 denkmalgeschützte Objekt. ( Commons , de , Wikidata ) Kaiser - lithographirte Ansichten der Steyermärkischen Städte, Märkte und Schlösser, Graz 1824-1833 , published by J. F. Kaiser, Graz, Scan and postprocessing by Hubertlz , Scan and postprocessing by Hubertl
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Industriepark Graz Messendorf Selbst erstellt 0Lucky Luke ( Diskussion )
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Pfarrkirche Graz St. Peter Eigenes Werk Plp at de.wikipedia
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Lage von Stadtbezirk 8 von Graz Eigenes Werk mittels: OpenStreetMap data Dieses Werk enthält Informationen aus OpenStreetMap , die unter den Bedingungen der Open Database License (ODbL) bereitgestellt wurden. Die ODbL erfordert keine bestimmte Lizenz für die Karten, die aus ODbL-Daten erstellt werden. Die durch die OpenStreetMap-Stiftung erstellte Kartenteile standen vor dem 1. August 2020 unter der CC-BY-SA-2.0-Lizenz . Karten von anderen Erstellern können unter anderen Lizenzen veröffentlicht sein. Open Database License ODbL http://opendatacommons.org/licenses/odbl/1.0/ true NordNordWest
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Piktogramm zum Kennzeichnen von Informationen bei einer Wahl/Abstimmung. Own illustration, 2007 Arne Nordmann ( norro )
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Terrassenhaussiedlung in Graz St.Peter Eigenes Werk Moschitz - S.Partl
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Wendeschleife St. Peter in Graz, St. Peter. Eigenes Werk Mach240390
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