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vom 14.03.2019, aktuelle Version,

Forte Campomolon

Forte Campomolon nach der Beschießung
Drei der vier hier stationiert gewesenen italienischen 28-cm-Küstenhaubitzen

Das (unvollendete) Forte Campomolon war als Teil der italienischen Befestigungskette vor der Höhe der Sieben Gemeinden (Altopiano dei Sette Comuni) in der Provinz Vicenza vorgesehen.

Die Fragmente liegen auf dem Monte Campomolon (1853 m) etwa 6,5 Kilometer östlich der österreichisch-ungarischen Befestigungswerke Serrada und Sommo. Aufgabe wäre die Deckung des Valle Campiluzzi und des Passo Tonezza nach Süden gewesen. Der Batterieblock hatte die Form einer sogenannten Fléche mit zwei zurückgezogenen Flanken von je etwa 50 Metern Länge. In jeder Flanke waren zwei Geschützpanzertürme mit mittigem Abstand von 25 Metern vorgesehen. Der Bau wurde in unbewehrtem Beton (siehe auch: Forte Monte Verena) ausgeführt und mit einer Verblendung aus Kalksteinen versehen.

Im LEINGG (L’esercito italiano nella grande guerra) finden sich nahezu keine Informationen zu dem Werk, was wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass es offiziell nicht in Betrieb genommen wurde. Fast alle Angaben beziehen sich daher auf die Beobachtungen des k.u.k. Evidenzbureaus und die Feldakten der beteiligten Truppenverbände.

Bauphase

Am 1. Mai 1911 wurde der Bau der Anlage zunächst mit Erdbewegungsarbeiten begonnen (Bau einer Werksstraße, Planierung des Emplacements usw.). Am 1. Mai 1912 war die Armierungsstraße benutzbar, aber noch nicht endgültig fertiggestellt. Die Mannschaftsunterkünfte (ein etwa 70 Meter langes Gebäude, unterhalb des Gipfels an der Werksstraße gelegen) und die Geschützdepots waren vollendet; eine Zisterne befand sich noch im Bau. Im Oktober war mit dem Batterieblock noch nicht begonnen worden.
Am 1. Mai 1913 konstatierte die österreichisch-ungarische Feindaufklärung, dass die Einleitungsarbeiten beendet seien und auf Grund der bisher gemachten Beobachtungen eine Panzerbatterie mit vier oder sechs 149-mm-A-Turmgeschützen und mehreren gepanzerten Maschinengewehrständen angenommen werden müsse. Die Panzerkuppeln seien vermutlich dreiteilig und 180 Millimeter stark.
Im Februar begannen die Arbeiten am Batterieblock in vollem Umfang; es ließ sich bereits erkennen, dass die Hauptschussrichtung nach Norden ausgelegt war. Der Batterieblock war nur einstöckig ausgeführt; mit dem Bau des Fortgrabens gegen Infanterieangriffe war noch nicht begonnen worden. Fertiggestellt wurde letztendlich nur der links an den Batterieblock anschließende Eingangsbereich mit den Bereitschaftsräumen. Alles andere befand sich noch in verschiedenen Baustadien
Während der sogenannten Neutralitätsphase vom August 1914 bis zum Mai 1915 (Italien weigerte sich zunächst, seinen Bündnispflichten nachzukommen und erklärte sich für neutral) wurde auf dem Werk nicht mehr gearbeitet; stattdessen wurde auf der Höhenlinie La Croce di Torao (1676 m) über den Monte Campomolon zur Soglio Melignone (1573 m) eine durchlaufende Grabenstellung angelegt. Hierbei wurden bis zu 600 Arbeiter eingesetzt.

Grundriss des Batterieblocks

Kampfgeschehen

Nach der Kriegserklärung Italiens an Österreich-Ungarn am 23. Mai 1915 begannen auch hier die Kampfhandlungen. Am 29. Mai 1915 eröffnete die schwere Feldhaubitzbatterie 102 des Deutschen Alpenkorps das Feuer auf Campomolon. Im Juni und Juli 1915 beschoss ein 30,5-cm-Mörser das Fort. Es ist belegt, dass im Bereich des Werkes vier alte 28-cm-Haubitzen M79 C aufgestellt waren. Ein Schuss des 30,5-cm-Mörsers auf der Forcella Molon traf ein detachiertes (ausgelagertes) Munitionsdepot, das mit ungeheurer Wucht explodierte. Weitere Schüsse wurden auf die Anlage abgegeben, doch nur ein Schuss traf die Kasematte Nr. 13 des nur in Teilen fertiggestellten Batterieblocks. Die 28-cm-Haubitzen feuerten jedoch nicht mehr.

Im Zuge der österreichisch-ungarischen Maioffensive 1916 erging am Abend des 18. Mai der Angriffsbefehl für den nächsten Tag. Da die Bewertung der Kampfkraft von Campomolon von der österreichisch-ungarischen Feindaufklärung als sehr gering eingestuft wurde, beschloss man, das Fort ohne weitere Vorbereitung anzugreifen. Am Morgen des 19. Mai wurde es nahezu kampflos eingenommen. Insbesondere im Bereich der Kasernenanlage nahmen die zurückweichenden Italiener noch einige kleinere Sprengungen vor. Eventuell zerstörte der damit beauftragte Sottotenente (Leutnant) Paolo Ferrario noch eine 149-mm-Kanonenbatterie am unteren Hang, wobei er tödlich verwundet wurde. Der Eingangsblock und die unfertige Panzerbatterie waren von Sprengungen nicht betroffen.

Die für das Werk vorgesehenen Panzerkuppeln waren in Deutschland bestellt, aber auf Grund der veränderten politischen Lage nicht geliefert worden. Da der Bau des Werkes Monte Rione gestrichen worden war, sollten die bereits vorhandenen Kuppeln in Campomolon eingebaut werden. Am 20. Juni 1916 meldete die 3. Infanterie-Truppendivision mit Op. Nr. 164/17, dass die bei Cornolo liegenden Panzerkuppeln zusammen mit zwei 28-cm-Lafetten gesprengt worden seien.

Der heutige ruinenartige Zustand der Anlage ist nicht auf Kampfeinwirkungen während des Ersten Weltkrieges zurückzuführen. Eine Erklärung dafür gibt es nicht.

siehe auch: Kämpfe auf der Hochfläche von Lavarone (1915–1916)

  Commons: Forte Campomolon  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Staatsarchiv/Kriegsarchiv Wien
  • Carta Touristica Trento-Lévico-Lavarone. Kompass Fleischmann S.ar. L. Istituto Geografico / Gardolo (Trento).
  • Österreich-Ungarns letzter Krieg 1914–1918. Band I–IV, Verlag der Militärwissenschaftlichen Mitteilungen (Wien 1933–1939).
  • L’esercito italiano nella grande guerra (1915–1918). Volume I–III, Roma: Ministero della Guerra – Ufficio Storico 1929–1974.
  • Robert Striffler: Von Fort Maso bis Porta Manazzo: Bau- und Kriegsgeschichte der italienischen Forts und Batterien 1883–1916. Buchdienst Südtirol E. Kienesberger, Nürnberg 2004, ISBN 3-923995-24-5.
  • Rolf Hentzschel: Festungskrieg im Hochgebirge. Athesia, Bozen 2008, ISBN 978-88-8266-516-6.

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Coat of arms of the Kingdom of Italy , complete version from the deliberation of the Consulta Araldica (Heraldic Consultative Council) of the Kigdom of Italy of the 4 May 1870. Revoked by Royal Decree No. 7282 of 27 November 1890. Eigenes Werk, basierend auf: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/fur/6/6b/Stemma_savoia.jpg https://c8.alamy.com/compit/db0grg/eraldica-stemma-italia-grande-stemma-di-stato-del-regno-d-italia-incisione-in-legno-1875-diritti-aggiuntivi-non-disponibili-db0grg.jpg https://www.picclickimg.com/d/l400/pict/154016491157_/Stemma-del-Regno-dItalia-Approvato-il-4-Maggio.jpg https://lh3.googleusercontent.com/proxy/ecPyJg_Z0NsryB9D2TozXK_9LKM0AZRAJPof_T2qKsVJWTHhCnrxV9KKFlCk-zrsjJ4VxXzBSfsL5_cBUzhm Deliberazione della Consulta Araldica del Regno d’Italia con cui si determina quali debbano essere gli ornamenti esteriori dello stemma dello Stato. 4 maggio 1870 La Consulta Araldica Veduto l’articolo 24 del proprio regolamento; Veduta la deliberazione con cui furono fissati gli ornamenti esteriori degli stemmi delle famiglie, delle province e dei comuni; Veduti gli studi compiuti per cura dei Ministeri di Grazia e Giustizia, e di Agricoltura, Industria e Commercio circa lo stemma dello Stato; Veduta la legge 21 aprile 1861, nº 1, che stabilisce l'intitolazione degli atti Sovrani; Veduti gli articoli 2 della legge 23 giugno 1854, nº 1731, e 3 del decreto reale 30 giugno dello stesso anno; delibera che lo stemma dello Stato debba d'ora in poi raffigurarsi nel modo seguente: di rosso alla croce d'argento; lo scudo cimato da elmo Reale ornato di svolazzi d'oro e d'azzurro, coronato di corona Reale, sormontata da una croce trifogliata d'oro, attorniato dal Collare del Supremo Ordine della SS. Annunziata, movente dagli angoli superiori dello scudo; ed interiormente a questo Collare, dalla fascia della Gran Croce dell'Ordine dei SS. Maurizio e Lazzaro, più, entro questa fascia, dalle altre due delle Gran Croci degli Ordini, militare di Savoia e della Corona d'Italia, moventi, la prima dalla metà del fianco destro, l'altra dalla metà del fianco sinistro dello scudo, ciascuna colla gran croce rispettiva, pendente sotto lo scudo, a metà della distanza tra la punta ed il fianco laterale, e congiungentisi, le fasce, sotto la punta dello scudo stesso; dalla quale esce ancora la Croce dell'Ordine Civile di Savoia appesa al suo nastro, questo, attraversante sulle fasce degli ultimi due ordini, il tutto al naturale; sostenuto da due leoni al naturale, controrampanti, affrontati, colla testa volta all'infuori, appoggiati sopra due bastoncini d'oro, divergenti in fascia, a modo di svolazzi sottili, da un terzo della punta dello scuso, essi leoni tenenti cadauno un guidone Reale Italiano, a lungo fusto, svolazzante all'infuori; il tutto attraversante sovra un manto di porpora sparso di rose, e di nodi di Savoia d'oro, appannato d'armellini, movente dall'elmo reale; l'intero stemma sotto un padiglione di velluto azzurro, soppannato di raso bianco frangiato d'oro, la frangia attaccata ad un gallone caricato di croci scorciate e di nodi di Savoia alternati; esso padiglione a colmo d'oro, sormontato da una stella d'argento, raggiante d'oro; la base del colmo accostata dalla sommità dei guidoni, fustati d'oro, tenuti dai leoni, e che sono interzati in palo di verde, di bianco e di rosso, il bianco caricato in cuore di uno scudetto di rosso alla croce bianca, bordato di un sottilissimo filetto di azzurro. Facquis
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Grundriss Forte Campomolon Eigenes Werk Centenier
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