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vom 26.03.2022, aktuelle Version,

Zentralfriedhof Graz

Zentralfriedhof Graz
Grazer Zentralfriedhof mit der Zentralfriedhofskirche
Das 1961 errichtete Denkmal für die Opfer des Faschismus ( Lage), Architekt Boris Kobe

Der Zentralfriedhof Graz ist der größte Friedhof in Graz. Der interkonfessionelle Kommunalfriedhof befindet sich im Eigentum der katholischen Stadtpfarre.[1]

Beschreibung

Das gesamte Friedhofsgelände umfasst eine Fläche von rund 25 Hektar mit mehr als 6,5 Kilometern Wegenetz und rund 30.000 Bestatteten. Der Friedhof ist interkonfessionell und hat neben der Zentralfriedhofskirche unter anderem einen altkatholischen Teil, einen ukrainischen Teil, Gräber der Opfer beider Weltkriege und seit 1995 ein islamisches Gräberfeld. 2010 wurde eine 150 m² große, interkonfessionelle Zeremonienhalle und ein weiteres muslimisches Gräberfeld eröffnet.[2][3] Auf dem Friedhof befinden sich zahlreiche Ehrengräber der Stadt Graz und viele kulturhistorisch wertvolle Grabdenkmäler von Künstlern wie Hans Brandstetter, Wilhelm Gösser oder Richard Jakitsch.

Geschichte

Die Hauptgebäude wurden ab 1885 von Carl Lauzil mit neugotischer Backsteinfassade geplant und ab 1886 gebaut. Mit dem baulichen Konzept des Architekten Lauzil war eine räumliche Trennung von infektiösen und nichtinfektiösen Leichen verbunden. Diese Teilung galt zum Zeitpunkt der Errichtung als vorbildliche technische und hygienische Lösung. Um den Hinterbliebenen einer infizierten Leiche die persönliche Abschiednahme mit Aufbahrung zu ermöglichen, hatte man die separate Aufbahrungshalle mit einem offenen Wandelgang versehen, der durch Fenster mit luftdicht verschlossenen Spiegeln einen Blick auf den jeweiligen Leichnam ermöglichte. Die erste Bestattung am Grazer Zentralfriedhof erfolgte am 1. Februar 1896 (Feld 10b 5 1). Dabei handelt es sich um den damals 29-jährigen Metalldreher Rudolf Wlasak, der während der Bauarbeiten an der Zentralfriedhofskirche verstarb.

Als neue Bestattungsform gibt es am Grazer Zentralfriedhof seit 2009 eine Himmelsspirale (Lage)[4], wo Urnenbeisetzungen der Asche im Kreislauf der Natur möglich sind und erstmals in Österreich auch virtuelle Kerzen im Gedenken an die Verstorbenen angezündet werden können.[5] Seit 7. April 2016 gibt es einen neuen Urnenpark, von den Architekten Veronika Hofrichter-Ritter und Gernot Ritter mit kegelig-bogenförmigen, schrägen Wänden gestaltet.[6]

Eingangsportal des Zentralfriedhofs

Bestattungen

Ehrengräber

Gräber ohne Ehrenstatus

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Zentralfriedhof Graz im Austria-Forum, Autor/Redaktion: Robert Engele
  2. Kleine Zeitung vom 19. Juni 2010, S. 29.
  3. Stefan Fayans: Bestattungsanlagen (Handbuch der Architektur, 4. Teil, 8. Halbband, Heft 3). Stuttgart 1907, S. 75–76
  4. www.himmelsspirale.at
  5. Johanna Vucak: Grazer wollen ewig leben in: der Grazer vom 12. April 2009, S. 13.
  6. Neuer Urnenpark am Zentralfriedhof, Kronenzeitung, Steirerkrone, 10. April 2016, S. 20.
  7. https://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_S/Schmerz_Hermann_1881_1941.xml
  8. http://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/content/titleinfo/252081

Literatur

  • Karin Derler, Ingrid Urbanek: Planung für die Unendlichkeit – Der Grazer Zentralfriedhof. Steirische Verlagsgesellschaft m.b.H., 2002. ISBN 3-85489-086-9
Commons: Zentralfriedhof Graz  – Sammlung von Bildern

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Zentralfriedhof Graz Eigenes Werk Ralf Roletschek Datei:21 05 19 Graz RalfR DJI 0995.jpg
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Boris Kobe definierte den Raum des Denkmals durch eine leicht erhöhte Plattform, als Basis für einem Granitbogen, der symbolisch die Opfer der verschiedenen Nationen miteinander verbindet. Ihre Namen sind auf der Unterseite des Bogens eingraviert, während auf der Oberseite Stufen zu einer großen bronzenen Urne auf dem Scheitelpunkt führen. Es gibt ein sekundäres Element der Komposition des Denkmals, das den größeren Raum einbezieht - den Obelisk mit Inschriften in mehreren Sprachen über den Zweck des Denkmals. Die suggestive Kraft des Entwurfs wird durch seine Größe und die Dimension der geometrischen Elemente sowie durch das Material betont: Pohorje Tonalit (ein grauer Granit aus Slovenien) in großen Dimensionen geschnitten. Um das Denkmal von den thematisch unterschiedlichen Hintergründen einzelner Gräber und deren kleinerem Maßstab zu trennen, pflanzte der Architekt dicht beieinander säulenförmige Pappeln. Mit ihrer himmelwärts gerichteten Charaktetistik spielen sie eine wichtige Rolle in der Gesamtkomposition und stellen einen aktiven Kontrapunkt zur monumentalen Rolle der Steinelemente des Denkmals dar. Eigenes Werk Peter Christian Riemann
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Zentralfriedhof Graz Eigenes Werk Tokfo
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In die denkmalgeschützten Arkaden wurde im Jahre 2009 eine aufgeständerte Urnenwand in der Art eines Kolumbariums installiert. Die historischen Gruften in der Rückwand sind damit verdeckt und schwer zugänglich. Eigenes Werk Peter Christian Riemann
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Zentralfriedhof Graz mit Kirche zum gekreuzigten Heiland Eigenes Werk Clemens Stockner
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Zentrale Kuppelhalle mit Ziborium nach einem Gottesdienst (Weihrauch) Eigenes Werk Peter Christian Riemann
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