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vom 12.01.2022, aktuelle Version,

Sulz (Vorarlberg)

Sulz
Wappen Österreichkarte
Sulz (Vorarlberg) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Vorarlberg
Politischer Bezirk: Feldkirch
Kfz-Kennzeichen: FK
Fläche: 3,02 km²
Koordinaten: 47° 17′ N,  39′ O
Höhe: 495 m ü. A.
Einwohner: 2.609 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 864 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6832
Vorwahl: 05522
Gemeindekennziffer: 8 04 20
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hummelbergstraße 9
6832 Sulz
Website: www.gemeinde-sulz.at
Politik
Bürgermeister: Karl Wutschitz
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2015)
(21 Mitglieder)

21 Gemeindeliste Sulz

Lage von Sulz im Bezirk Feldkirch
KlausMeiningenSulzWeiler
Lage der Gemeinde Sulz (Vorarlberg) im Bezirk Feldkirch (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Pfarrkirche Sulz, oben im Hintergrund die Pfarrkirche Dafins
Der denkmalgeschützte Freihof in Sulz wurde 1796 erstmals urkundlich erwähnt

Sulz ist eine österreichische Gemeinde im Bundesland Vorarlberg (Bezirk Feldkirch) mit 2609 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022).

Geografie

Der Ort Sulz liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Feldkirch auf 495 Metern Höhe. Die Gemeindegrenze im Süden bildet die Frutz, im Osten die Frödisch. Die Gemeinde hat eine Fläche von 3,02 Quadratkilometer. Davon sind 51 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 18 Prozent Gärten und 5 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]

Nachbargemeinden

Die Gemeinde Sulz hat eine gemeinsame Gemeindegrenze mit drei anderen Vorarlberger Gemeinden, die genauso wie Sulz im Bezirk Feldkirch liegen.

Röthis
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Zwischenwasser
Rankweil

Geschichte

Im rätischen Güterverzeichnis (um 850) ist der Ort mit dem Namen „Sulles“ erstmals urkundlich erwähnt. In einer Urkunde des Klosters St. Gallen aus dem Jahr 890 wird ebenfalls Sulles verwendet.[2] Ähnlich wie Dafins, rätoromanisch/romanisch: Travinnis, und Weiler (Willer), war Sulz im Mittelalter noch lange Zeit eine rätoromanische Sprachinsel im alemannischen Sprachgebiet.[3]

Auf dem Hügel Jergenberg, dem Standort der heutigen Pfarrkirche, war bereits im Mittelalter eine Kapelle, die damals der Mutterpfarre Rankweil zugehörte. Sulz wurde erst 1843 zur selbständigen Pfarrei erhoben. Damals zählte Sulz ca. 630 Einwohner. Die heutige Pfarrkirche, die dem heiligen St. Georg geweiht ist, wurde in den Jahren 1903–1904 unter Pfarrer Anton Dönz errichtet.

Durch Einrichtung des Doppelgerichtes Rankweil-Sulz war Sulz bis 1784 Gerichtsort. Gerichtsstätte war der Hügel Müsinen, der heutige Sulnerberg.

Lange Zeit war Sulz eine Großgemeinde, die bis zu ihrer allmählichen Auflösung zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert auch die Gemeinden Zwischenwasser, Röthis, Weiler, Klaus, Viktorsberg und Fraxern umfasste.

Von 1637 bis 1748 war Sulz auch ein bedeutender Wohnsitz jüdischer Familien in Vorarlberg. Im Jahr 1748 kam es zu Ausschreitungen, die zur Vertreibung der Juden aus Sulz führte.

Im 16. Jahrhundert entstanden die Edelsitze Jergenberg und Sulzhofen als Niederlassungen von Feldkircher Patrizierfamilien. Der Ansitz Jergenberg dient heute als Pfarrhof. Der Ansitz Sulzhofen, in dem zuletzt das Gemeindeamt untergebracht war, wurde im Jahr 1975 abgetragen.

Nach jahrhundertelang äußerst zurückhaltender Siedlungsentwicklung wurde die Gemeinde mit dem wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg von einem sehr großen Bevölkerungs- und Siedlungswachstum erfasst. Zwischen 1951 und 1981 hat sich die Einwohnerzahl verdoppelt, die Ausdehnung des Baugebietes annähernd verdreifacht.

Bei den Bauarbeiten für den neuen Kindercampus auf dem Jergenberg in der Nähe der Pfarrkirche wurden im Juli 2018 rund 200 historische Gräber entdeckt, deren Alter auf etwa 1000 Jahre geschätzt wird.[4][5]

Bevölkerungsentwicklung

Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 13,3 %.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baudenkmäler

  • Pfarrkirche Sulz, neuromanisch
  • Altes Gericht, Restaurant, dessen Gebäude (im Kern) ein mittelalterliches Gerichtsgebäude (13. Jh.) ist

Sport

Der FFC Vorderland ist ein erfolgreicher Vorarlberger Frauen-Fußballclub mit Sitz in Sulz. Nach dem Gewinn der Vorarlbergliga in der Saison 2012/2013 spielte er in der 2. Österreichischen Bundesliga in der er in der letzten Saison den dritten Platz belegte. Als erster Damenclub überhaupt zog der FFC Vorderland in der Saison 2016/2017 in das ÖFB CUP Halbfinale ein. Seit der Saison 2017/18 spielt der FFC Vorderland als erster Vorarlberger Verein seit 17 Jahren wieder in der 1. Bundesliga.

Wirtschaft

Am Ort gab es im Jahr 2003 53 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 842 Beschäftigten und 64 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 993. Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle. Der Anteil der landwirtschaftlichen Flächen an der Gesamtfläche liegt bei 56,1 Prozent. Einer der größten Arbeitgeber ist die Firma Baur, die Spezialmeßgeräte für die Kabelfehlerortung in elektrischen Energieversorgungsnetzen entwickelt und produziert.

Verkehr

Der Ort teilt sich zusammen mit Röthis die Haltestelle Sulz-Röthis. Es halten Züge der S1.

Bildung

Am Ort gibt es (Stand Januar 2003) 294 Schüler. In Sulz gibt es zudem einen Kindergarten, eine Volksschule und eine Hauptschule die mit den Nachbar Gemeinden Röthis und Viktorsberg zusammen benutzt wird.

Politik

Gemeinderat

Die Gemeindevertretung von Sulz besteht aus 21 Mitgliedern.

  • Nach der Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahl 2015 entstammen sämtliche Mitglieder der Gemeindevertretung der Gemeindeliste Sulz, die als einzige Partei zur Wahl angetreten war.[6]
  • Auch 2020 trat nur die Gemeindeliste Sulz an und erhielt somit alle 21 Mandate.[7]

Bürgermeister

  • seit 2005 Karl Wutschitz[8]

Wappen

Sulz

Das Gemeindewappen entstand im Jahre 1968 nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold.
Es zeigt auf grünem Wappen einen in Silber gehaltenen Grafen als Richter, der einen Richterstab in der Hand hält und auf einem Sessel zu Gericht sitzt. Die Wappengestaltung erinnert daran, dass Sulz einst Gerichtsort war. Der grüne Hintergrund bedeutet, dass das Gericht „auf dem Felde“, also unter freiem Himmel tagte.[9]

Literatur

  • Bernhard Purin: Die Juden von Sulz. Eine jüdische Landgemeinde in Vorarlberg 1676–1744. Studien zur Geschichte und Gesellschaft Vorarlbergs 9, Bregenz: Vorarlberger Autorengesellschaft 1991; ISBN 3-900754-11-X.
Commons: Sulz (Vorarlberg)  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Sulz, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Dezember 2021.
  2. Georg Keckeis: Topographisch-historische Beschreibung der Ortschaften Rötis und Viktorsberg, neu herausgegeben von der Gemeinde Röthis, 1991, S. 39.
  3. Eberhard Tiefenthaler: Die rätoromanischen Flurnamen der Gemeinden Frastanz und Nenzing, Innsbruck 1968, S. 6.
  4. Überraschender Gräberfund aus dem Mittelalter in Vorarlberg (26. Juli 2018)
  5. Vorarlberg: Sulner Gräber sind archäologische Sensation (17. Oktober 2018)
  6. Gemeindevertretung 2015. Land Vorarlberg, abgerufen am 30. Dezember 2021.
  7. Gemeindevertretung 2020. Land Vorarlberg, abgerufen am 30. Dezember 2021.
  8. Bürgermeister. Gemeinde Sulz, abgerufen am 30. Dezember 2021.
  9. Karl Frick: Gemeindewappen Sulz (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gemeinde-sulz.at in der Gemeindechronik der Gemeinde Sulz.

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Positionskarte von Österreich Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer NordNordWest
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der Freihof Sulz , 1796 erstmals urkundlich erwähnt, in der Schützenstrasse Nr.14 in Sulz . *** Eine Malerei des Künstlers Florus Scheel aus dem Jahre 1896 spiegelt im so genannten "ägyptischen Zimmer" die Sehnsucht nach fernen Ländern der damaligen Zeit wider. *** 1914 erwirbt Wilhelm Zettler, der Großvater der heutigen Besitzerin, das Anwesen. *** Eigenes Werk böhringer friedrich
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nur ein roter Punkt Eigenes Werk Ttog
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Ansitz Jergenberg (Georgenberg) in der Gemeinde Sulz in Vorarlberg, Österreich. Eigenes Werk Asurnipal
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Pfarrkirche St.Georg in Sulz , Vorarlberg ; im Hintergrund der Ort Dafins Eigenes Werk böhringer friedrich
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Bezirk Feldkirch Eigenes Werk Joschi Täubler
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