Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 26.06.2022, aktuelle Version,

Similaun

Similaun

Similaun von der Kreuzspitze, 2020

Höhe 3599 m ü. A.
Lage Grenze Tirol, Österreich / Südtirol, Italien
Gebirge Ötztaler Alpen
Dominanz 2,8 km Hintere Schwärze
Schartenhöhe 250 m Similaunjoch
Koordinaten 46° 45′ 49″ N, 10° 52′ 50″ O
Similaun (Ötztaler Alpen)
Erstbesteigung 1834 durch Josef Raffeiner und Theodor Kaserer
Normalweg Hochtour von der Similaunhütte über Niederjochferner und Westgrat

Similaun-Nordwand im Jahr 1981

Vorlage:Infobox Berg/Wartung/BILD1

Der Similaun ([ˌsimiˈlaʊ̯n] Audiodatei abspielen) ist ein 3599 m[1] (nach der Alpenvereinskarte 3606 m) hoher, ehemals eisüberzogener Berg des Schnalskamms in den Ötztaler Alpen an der Grenze zwischen dem österreichischen Bundesland Tirol und der italienischen Provinz Südtirol. Die touristische Erstbesteigung des Similauns erfolgte im Jahr 1834 durch den Geistlichen Theodor Kaserer, geführt von Josef Raffeiner, von Unser Frau im Schnalstal aus.

Lage und Umgebung

Der Berg liegt etwa vier Kilometer Luftlinie nordöstlich von Vernagt im oberen Schnalstal und elf Kilometer südlich von Vent, einem Ortsteil der Gemeinde Sölden im Ötztal. Der Berg erhebt sich geografisch dominant über die umliegenden Gletscher. Nordwestlich des Gipfelaufbaus erstreckt sich der Niederjochferner, im Nordosten des Similauns liegt der südliche Zweig des Marzellferners, im Osten und Süden der Grafferner. Nach Südwesten hin fällt der Berg steil in ein Schotterfeld mit dem Namen Similaungrube hinab. Auf seinem Westgrat sitzt die Kuppe des Kleinen Similaun (3364 m). Benachbarte Gipfel im Verlauf des Schnalskamms sind im Westen jenseits des Niederjochs (3016 m) und Tisenjochs (3208 m, Fundstelle der jungsteinzeitlichen Gletschermumie Ötzi) die Fineilspitze (3514 m) und im Nordosten, getrennt durch das Similaunjoch (3349 m), die Westliche Marzellspitze (3529 m). Die Südtiroler Anteile am Berg sind im Naturpark Texelgruppe unter Schutz gestellt.

Geologie

Der Ötztaler Hauptkamm zwischen Similaun und Karlesspitze befindet sich in einer 12 Kilometer breiten Lücke zwischen der Vinschgauer und Schneeberger Schieferzone. Die Hauptkammgipfel bestehen in diesem Bereich auf der Nordseite aus harten, weitgehend verwitterungsfesten Gneisen und aus Granit im Süden, wodurch die Gipfelregion des Similauns sehr steil aus der Umgebung herausragt.[2]

Stützpunkte und Wege

Die Route der Erstbesteiger von 1834 verlief vom südlich gelegenen Dorf Unser Frau im Schnalstal aus über den Vorgipfel Kasererwartl und den Grafferner zum Similaungipfel.[3]

Als Stützpunkt für eine Besteigung des Similauns dient heute die Similaunhütte, westnordwestlich gelegen, auf 3019 m Höhe am Niederjoch. Von der Hütte aus führt der Normalweg als Hochtour mit entsprechender Ausrüstung in südöstlicher Richtung über den flachen Firn des oberen Niederjochferners und über den schneebedeckten Westgrat zum Gipfel in etwa zwei Stunden, laut Literatur. Auch von der Martin-Busch-Hütte (2501 m) ist der Similaungipfel in vier Stunden zu erreichen. Der Weg (Hochtour) führt in südlicher Richtung über den orografisch linken Rand des Niederjochferners auf den Westgrat des Similauns. Der andere Anstieg über dem Marzellkamm ist wegen Hangrutschungen neu trassiert worden.[4] Der Similaun ist auch ein beliebter Skigipfel. Die 1907 erstmals begangene, als klassisch angesehene Eistour durch die Nordwand ist, verursacht durch die Gletscherschmelze, im unteren Bereich völlig ausgeapert; wegen der dadurch bedingten Steinschlaggefahr werden die Routen durch die Nordwand nicht mehr begangen.[5]

Name

Die etymologische Deutung des bereits im 15. Jahrhundert belegten Namens Similaun ist unklar. Die Endbetonung auf -aun verweist auf einen alpenromanischen Ursprung. Damit ließe sich eine Kombination des Worts summa („höchster Punkt, Anhöhe“) mit dem typisch alpenromanischen Suffix ōne erschließen bzw. der Name summalōne mit der Bedeutung „höchste Stellen einer Gegend“ als Ursprung ansetzen.[6]

Literatur und Karte

Abbildungen

Commons: Similaun  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ÖK50
  2. Raimund von Klebelsberg: Geologie von Tirol, Berlin 1935, S. 166
  3. Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Band VII, München 1876, S. 222
  4. https://dav-berlin.de/wp-content/uploads/2017-06-05_WarnungAushang_web.pdf
  5. Walter Klier: Alpenvereinsführer Ötztaler Alpen, München 2006, S. 392 ff.
  6. Johannes Ortner: Stumpfe und Spitze. In: Berge erleben – Das Magazin des Alpenvereins Südtirol. Nr. 4, 2018, S. 62–63.

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Dieses Bild zeigt das Schutzgebiet in der World Database on Protected Areas (WDPA) mit der Nummer Photo taken by Watzmann Günter Seggebäing, Coesfeld
CC BY-SA 3.0
Datei:20180729 Similaun vom Niederjoch, Ötztaler Alpen (06316).jpg
Dieses Bild zeigt das Schutzgebiet in der World Database on Protected Areas (WDPA) mit der Nummer Photo taken by Watzmann Günter Seggebäing, Coesfeld
CC BY-SA 3.0
Datei:20180730 Similaun, Ötztaler Alpen (06357).jpg
a map symbol for a mountain, the center is in the middle of the base line - as opposed to Fire.svg Eigenes Werk Herzi Pinki
Public domain
Datei:BlackMountain.svg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Aussprache von „ Similaun “ in österreichischem Deutsch . Weibliche Stimme. Sprecherin aus Wien , Österreich . Katharina Liebert Katharina Liebert
CC BY-SA 4.0
Datei:De-at Similaun.ogg
An icon from the OOjs UI MediaWiki lib. lib/oojs-ui/themes/mediawiki/images/icons/ https://phabricator.wikimedia.org/diffusion/GOJU/browse/master/AUTHORS.txt
MIT
Datei:OOjs UI icon play-ltr-progressive.svg
OOUI icons volumeUp for LTR languages phab:T259906 User:MWilliams (WMF)
CC BY-SA 4.0
Datei:OOjs UI icon volumeUp-ltr.svg
Similaun von O (Hochwilde- Südgrat) Eigenes Werk Svíčková
CC BY 3.0
Datei:Similaun E.JPG
Similaun-Nordwand im Jahr 1981, fotografiert vom Marzellkamm, Ötztaler Alpen, Österreich Selbst fotografiert Karl Haarmann
CC BY-SA 3.0
Datei:Similaun Nordwand 1981.jpg
Similaun vom Vorderen Brochkogel, Kreuzspitze links davor Eigenes Werk 32-Fuß-Freak
CC BY-SA 4.0
Datei:Similaun vom Vorderem Brochkogel, Kreuzspitze links davor.jpg