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vom 21.12.2021, aktuelle Version,

Klammpass

Klammpass
Gasteiner Ache bei Niedrigwasser

Gasteiner Ache bei Niedrigwasser

Himmelsrichtung Nord Süd
Passhöhe 834 m ü. A.
Bundesland Salzburg
Wasserscheide Gasteiner Aache
Talorte Lend (Salzburg) Bad Gastein
Ausbau Gasteiner Straße („alte“ Passstraße)
Besonderheiten unechter Pass
Profil
Ø-Steigung 0,4 % (? m / 11 km) −0,1 % (? m / 15 km)
Max. Steigung 15 % 7 %
Karte (Salzburg)
Klammpass (Land Salzburg)
Koordinaten 47° 17′ 0″ N, 13° 5′ 0″ O
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Der Klammpass liegt am nördlichen Ende des Gasteinertals; die Gasteiner Ache bricht hier über eine Steilstufe in das deutlich tiefer liegende Salzachtal hinunter und mündet dann bei Lend in die Salzach. Die alte Passstrasse um den Klammtunnel kann man noch benutzen, es droht aber wegen der mangelhaften Hangsicherung Steinschlaggefahr.

Geschichte

Durch das Gasteiner Tal führte schon in frühgeschichtlicher Zeit eine Handelsroute. Die Römer hatten hier die kürzeste Strecke zwischen Juvavum und Teurnia. Im Mittelalter lag am Südabfall des Klammpasses am orographisch linken Ufer der Gasteiner Ache eine Straßensperre und Mautanlage. Ein Wachthaus am Klammpass wird erstmals um 1450 erwähnt. Die Burg Klammstein hatte damals ihre Funktion als Talsperre bereits verloren. 1525 versuchte die Gerichtsgemeinde Gastein eine Mautstelle zu errichten, um die hohen Kosten für den Straßenerhalt einzutreiben. 1563 wurden bei dem Wachthaus Umbauten getätigt, deren Kosten sich der Erzbischof und die Gewerken der Weitmoser, Zott, Katzpeck und Strasser untereinander teilten. 1597 soll hier ein eigenes Häusl errichtet worden sein, um die Ausbreitung der Pest zu verhindern. 1693 ließ der Landrichter bei dem Clambheisl Palisaden und einen Schranken zur Kontrolle des ausgeführten Getreides errichten. 1748 ersuchte die Gerichtsgemeinde Gastein um Auflassung der Mautstelle, jedoch erhob die Religionskommission dagegen Einspruch, da man sonst den Kryptoprotestantismus und den Schmuggel der protestantischen Schriften im Lande nicht mehr kontrollieren könne.[1]

1784 wurde das bereits vermoderte Wohnhaus für die Soldaten mit Steinen von der Burg Klammstein neu erbaut; die Wache wurde nun von regulärem Militär übernommen. Aufgabe der Wächter, die „gut katholisch“ sein mussten, war es, den Handel zu prüfen, den Erzschmuggel zu verhindern (vor allem von Glaserz), den Transport von Nahrungsmitteln zu kontrollieren und Bettler und Fremde nur mit Ausweisen in das Land zu lassen. Das Gatter sollte bei Tag und Nacht verschlossen sein. Da der Pass leicht umgangen werden konnte, waren die Wächter angehalten, oft Patrouille zu gehen. Die Passstelle war wichtig, da bis Kärnten keine weitere Kontrollstelle vorhanden sei.

1821 riss ein Hochwasser den Torbogen weg. Angeblich waren 1897 die Pfeiler des Passes aber noch gut sichtbar. Allerdings vernichtete der neuzeitliche Bahn- und Straßenbau die Reste dieser Wach- und Sperranlagen.

Mündung der Gasteiner Ache bei Lend (Salzburg) in die Salzach

Literatur

  • Theodor Hartwig: Handbuch für Reisende durch Südbayern, Tyrol, Vorarlberg, Salzburg und das Salzkammergut. Joseph Lindauer’sche Buchhandlung, München: 1842.
  • Friederike Zaisberger & Walter Schlegel: Burgen und Schlösser in Salzburg. Pongau, Pinzgau, Lungau. Birken-Reihe, Wien 1978, ISBN 3-85030-037-4.

Einzelnachweise

  1. Friederike Zaisberger & Walter Schlegel, 1978, S. 14.

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Positionskarte von Salzburg , Österreich. Quadratische Plattkarte. Geographische Begrenzung der Karte: N: 48.0767055° N S: 46.8998111° N W: 12.0100138° O O: 14.0424444° O Eigenes Werk , using File:Austria Salzburg location map.svg by Rosso Robot and NordNordWest SRTM30 v.2 data NordNordWest
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Gasteiner Ache an der Mündung in die Salzach bei Lend Eigenes Werk Dieses Foto wurde von Hubertl erstellt und unter nachfolgend aufgeführter Lizenz veröffentlicht. Das Bild kann frei verwendet werden solange der Urheber, die Quelle (Wikimedia Commons) und die Lizenz (CC-BY-SA 4.0) in erkennbarem Zusammenhang mit dem Bild genannt wird.
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Datei:Gasteiner Ache, Mündung in die Salzach bei Lend 14.jpg
Extremes winterliches Niedrigwasser am Wasserfall der Gasteiner Ache in die Salzach in Lend. Eigenes Werk Herzi Pinki
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Datei:Gasteiner Ache, low water, Lend.jpg
Shiny red button/marker widget. Used to mark the location of something such as a tourist attraction. Eigenes Werk Andux
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