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vom 02.06.2019, aktuelle Version,

Karl Ludwig von Grünne

Karl Ludwig Grünne, Graf von Pinchard (* 25. August 1808 in Wien; † 15. Juni 1884 in Baden (Niederösterreich)) war ein österreichischer General.

Karl Ludwig von Grünne als General der Kavallerie ( Wiener Salonblatt, 1873)
Karl Ludwig von Grünne
Karl Ludwig von Grünne

Leben und Wirken

Karl Ludwig Grünne, einziger Sohn von Philipp Ferdinand Grünne, trat 1828 in das Ulanenregiment seines Vaters ein. 1838 wurde er zum Major befördert, 1843 zum Oberst und zugleich Vorsteher des Hofstaats bei Erzherzog Stephan. 1847 zum k.k. wirklichen geheimen Rat ernannt, erfolgte im August 1848 die Berufung zum Obersthofmeister des damaligen Erzherzogs und späteren Kaisers Franz Joseph I. Am 19. Oktober 1848 wurde er zum Generalmajor, am 2. Dezember 1848 zum ersten Generaladjutanten des nunmehrigen Kaisers ernannt, dessen Militärkanzlei er ab jenem Tage leitete. In dieser Stellung wurde Grünne am 12. Juli 1850 zum Feldmarschallleutnant befördert.

Nach der Niederlage Österreichs im Sardinischen Krieg, 1859, richtete sich der Unmut der Bevölkerung und der Armee speciell gegen Grünne, dem man stellvertretend für den in Armee und Volk vorherrschenden Geist, der große Neuerungen nicht aufkommen ließ, Schuld am Ausgang des Krieges gab.[1]

Mit Handschreiben vom 20. Oktober 1859 enthob ihn der Kaiser seines Postens als erster Generaladjutant in Gnaden, bestellte ihn uno actu zum Oberststallmeister und zeichnete ihn mit dem Großkreuz des St.-Stephans-Ordens aus. Grünne behielt auf Wunsch des Kaisers die Capitänstelle der Leibgarde-Gendarmerie.[2]

Am 22. November 1864 wurde Graf Grünne zum General der Kavallerie befördert, am 23. August 1865 zum Inhaber des Ulanenregiments Nr. 1 und 1865 Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies.

Das Amt des Oberststallmeisters bekleidete Grünne, dessen Gesundheit in jenen Tagen schon beträchtlich angegriffen war, bis zum 3. November 1875.[2] Mit Eintritt in den Ruhestand lebte er (während der Sommermonate) in Baden[Anm. 1] in völliger Zurückgezogenheit.

Ab 1883 war er Mitglied des Herrenhauses, das Oberhaus des österreichischen Reichsrates, musste jedoch mit Rücksicht auf seine körperliche Verfassung vielen Sitzungen fernbleiben.

Karl Graf Grünne war seit 16. Mai 1831 mit Caroline, einer geborenen Gräfin von Trauttmansdorff-Weinsberg, vermählt.[Anm. 2] In späteren Jahren vollzog das Paar eine Trennung, nicht auf Basis einer gerichtlichen, sondern einer Privatscheidung im gegenseitigen Einverständnisse.[2] Der Ehe entstammten drei Töchter sowie zwei Söhne, Philipp, Feldmarschallleutnant, sowie Rudolph, Oberst a. D.[1]

Graf Grünne war ein Günstling von Erzherzogin Sophie gewesen, mit starken Einfluss auf den jungen Franz Joseph. Die ungebrochene Anerkennung Grünnes durch das Erzhaus zeigte sich unter anderem darin, dass sowohl Kaiser Franz Joseph I.[3] als auch Kronprinz Rudolf in Begleitung seiner Gemahlin, Stephanie,[4] dem Erkrankten jeweils einen Hausbesuch abstatteten.

Nach Einsegnung in der k.k. Hofkirche (Frauenkirche, Maria die Glorreiche) in Baden bei Wien wurde der Leichnam Graf Grünnes nach Dobersberg überführt, wo am 19. Juni 1884 in der Familiengruft die Beisetzung erfolgte.[5]

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1 2  Graf Karl Ludwig Grünne. In: Neue Freie Presse, Morgenblatt, 16. Juni 1884, S. 2, oben links. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  2. 1 2 3 Graf Grünne †. In: Badener Bezirks-Blatt, 17. Juni 1884, S. 1. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/bbb
  3. Locales. (…)Graf Grünne schwer erkrankt. In: Badener Bezirks-Blatt, 14. Juni 1884, S. 5 Mitte. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/bbb
  4. Locales. Hofnachrichten. In: Badener Bezirks-Blatt, 17. Juni 1884, S. 2. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/bbb
  5. Das Leichenbegängniss des Grafen Grünne. In: Badener Bezirks-Blatt, 21. Juni 1884, S. 2 ff. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/bbb
  6. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.

Anmerkungen

  1. Florahof, Frauengasse 3–5. – In: Paul Tausig: Berühmte Besucher Badens. Ein Beitrag zur Geschichte der Stadt Baden bei Wien. Konegen, Wien 1912, Katalogzettel Österreichische Nationalbibliothek.
  2. Grünnes Urenkelin, * 2. August 1911 in Baden, † 17. April 1988 in Sydney. – Siehe: L.F.M. van de Pas: The Descendants of Count Ferenc Szapary de Muraszombath Szechysziget et Szapar (6 generations). (…) Countess Maria Anna Szapary de Muraszombath (…) (Memento vom 16. März 2008 im Internet Archive) (englisch). In: worldroots.com, abgerufen am 27. Dezember 2010.
  Commons: Karl Ludwig von Grünne  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Karl Ludwig Graf von Grünne-Pinchard (1808–1884), österreichischer General Wiener Salonblatt , vol. 4, nr. 1 (5. Januar 1873), p. 3 http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wsb&datum=18730105&seite=3 Autor/-in unbekannt Unknown author
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Karl Ludwig Graf von Grünne, Feldmarschall-Leutnant in der österreichischen Armee Helfried Seemann, Christian Lunzer (Hrsg.): Die K.u.K. Armee 1860-1914 , ALBUM Verlag, Wien 1996, ISBN 3 85164 040 8 Ungültige ISBN Ludwig Angerer
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Karl Ludwig Grünne, Graf von Pinchard Fotografie Ludwig Angerer
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Imperial Coat of Arms of the Empire of Austria, used from 1815 to 1866. Eigenes Werk , Based on a work by Hugo Gerhard Ströhl (1851–1919): Oesterreichisch-Ungarische Wappenrolle. Die Wappen ihrer k.u.k. Majestäten, die Wappen der durchlauchtigsten Herren Erzherzoge, die Staatswappen von Oesterreich und Ungarn, die Wappen der Kronländer und der ungarischen Comitate, die Flaggen, Fahnen und Cocarden beider Reichshälften, sowie das Wappen des souverainen Fürstenthumes Liechtenstein. Anton Schroll, Wien 1890, 1895 (2. Auflage 1900). Date of original work: 1890 and 1900. Online by www.hot.ee Sodacan
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