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vom 07.06.2020, aktuelle Version,

Adolf von Strümpell

Adolf von Strümpell (1853–1925)

Adolf von Strümpell (* 28. Juni 1853 in Neu-Autz bei Mitau, heute Jaunauce, Lettland; † 10. Januar 1925 in Leipzig) war ein deutscher Internist und Hochschullehrer.

Leben

Adolf von Strümpell war der Sohn des Philosophen Ludwig von Strümpell. Er studierte an der Karls-Universität in Prag zunächst Philosophie und Psychologie, wechselte aber zum Studium der Medizin an die Universität Dorpat. Er beendete das Studium an der Universität Leipzig, 1875 zum Dr. med. promoviert, ging er als Assistenzarzt an die von Carl Reinhold August Wunderlich geleitete Medizinische Universitätsklinik. Nach seiner 1883 erfolgten Habilitation wurde er als a.o. Professor nach Leipzig berufen, 1886 erhielt er eine o. Professur an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Er wechselte 1903 an die Schlesische Friedrich-Wilhelms-Universität, 1909 an die Universität Wien und 1910 zurück an die Universität Leipzig. 1915 wurde er Rektor der Universität Leipzig.[1] Ab März 1923 hielt er sich bei dem erkrankten Wladimir Iljitsch Lenin in Moskau auf. Mit ihm wurden andere namhafte Ärzte an Lenins Krankenbett gerufen: Max Nonne aus Hamburg, Oswald Bumke aus Leipzig, Oskar Minkowski und Otfrid Foerster aus Breslau sowie Solomon Henschen aus Schweden. Mit Wladimir Bechterew und Pierre Marie beschrieb er erstmals die Spondylitis ankylosans. Sein Lehrbuch der Speciellen Pathologie und Therapie der inneren Krankheiten (2 Bände, Leipzig 1883/1884) erschien in mehr als 30 Auflagen und wurde in mehrere Sprachen übersetzt.

Verheiratet war Strümpell seit 1889 mit Martha geb. Langerhans, Tochter des Reichsgerichtsrats Wilhelm Langerhans.[2] Eine seiner Töchter war die Kunsthistorikerin Anna Klapheck.

Ehrungen

Unvollständige Liste

Schriften

Strümpells Grab auf dem Leipziger Südfriedhof
  • Lehrbuch der Speciellen Pathologie und Therapie der inneren Krankheiten. Für Studirende und Aerzte, 2 Bände, Leipzig 1883/1884 (Verlag F.C.W. Vogel)
  • Ueber eine bestimmte Form der primären combinirten Systemerkrankungen des Rückenmarks. In: Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten. Band 17, 1886, S. 217–238.
  • Ueber die Entstehung und die Heilung von Krankheiten durch Vorstellungen. Rede beim Antritt des Prorectorats der Königlich Bayerischen Friedrich-Alexanders-Universität Erlangen am 4. November 1892 gehalten, Erlangen 1892 (K. b. Hof- u. Universitäts-Buchdruckerei von Fr. Junge – Junge & Sohn)
  • Ueber die Untersuchung, Beurteilung und Behandlung von Unfallkranken. Praktische Bemerkungen von Prof. Dr. Adolf Strümpell in Erlangen. München 1896 (Verlag J.F. Lehmann)
  • Ueber die Alkoholfrage vom Aerztlichen Standpunkt aus. Vortrag, gehalten in der 2. allgemeinen Sitzung der 65. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Nürnberg am 13. September 1893, Leipzig 1893 (Verlag F.C.W. Vogel)
  • Aus der Werkstatt des Arztes. Zwei Vorträge gehalten im Wiener Volksbildungsverein, Wien u. Leipzig 1911 (Verlag Hugo Heller)
  • Aus dem Leben eines deutschen Klinikers. Erinnerungen und Beobachtungen, Leipzig 1925 (Verlag F.C.W. Vogel)

Literatur

  • Holger Münzel: Max von Frey. Leben und Wirken unter besonderer Berücksichtigung seiner sinnesphysiologischen Forschung. Würzburg 1992 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 53), ISBN 3-88479-803-0, S. 203 (Ernst Adolph von Strümpell).
  • Barbara I. Tshisuaka: Strümpell, Adolf von. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1364.

Einzelnachweise

  1. Rektoratsreden (HKM)
  2. Engmann, Birk: Vergessene Spuren. Die Familie von Strümpell. Lebenswerke zwischen Philosophie und Medizin. In: Kulturstiftung Leipzig (Hrsg.): Leipziger Blätter. Nr. 60. Passage-Verlag, Leipzig 2012, S. 8385.
  3. Gina Klank, Gernot Griebsch: Lexikon Leipziger Straßennamen, Verlag im Wissenschaftszentrum Leipzig, 1995, ISBN 3-930433-09-5, S. 204.


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Grabstein des Mediziners Adolf von Strümpell auf dem Südfriedhof Leipzig , I. Abteilung Eigenes Werk Trainspotter
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Das Professorenkollegium der medizinischen Universität Wien, Kreidezeichnung von Olga Prager, Wien 1908–1910. Im Dekanatszimmer der medizinischen Fakultät der Universität Wien. Edmund v. Neusser, Sigmund Exner, Isidor Schnabel, Ferdinand Hochstetter, Alphons v. Rosthorn, Anton Weichselbaum, Leopold Schrötter R. v. Kristelli, Heinrich Obersteiner, Julius Wagner R. v. Jauregg, Victor Ebner v. Rofenstein, Karl Toldt, Gustav Riehl, Ottokar v. Chiari, Anton R. v. Frisch, Ernst Fuchs, Anton Freih. v. Eiselberg, Hans Horst Meyer, Ernst Ludwig, Rudolf Chrobak, Theodor Escherich, Alexander Kolisko, Julius v. Hochenegg, Arthur Schattenfroh, Karl v. Noorden, Emil Zuckerkandl, Richard Paltauf, Gustav Gärtner, Leopold Oser, Josef Moeller, Alois Monti, Julius Mauthner, Victor v. Urbantschitsch, August R. v. Reuss, Adolf v. Strümpell, Ernst Finger, Adolf Lorenz, Friedrich Schauta (Medizinische Universität Wien/Department) https://www.researchgate.net/figure/Abbildung-14-Das-Professorenkollegium-der-medizinischen-Universitaet-Wien_fig7_307720168 Olga Prager
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Adolf von Strümpell Strümpell A (1925) Aus dem Leben eines deutschen Klinikers. Erinnerungen und Beobachtungen. FCW Vogel, Leipzig Anonym Unknown author
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