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vom 11.06.2021, aktuelle Version,

Apetlon

Marktgemeinde
Apetlon
Wappen Österreichkarte
Apetlon (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Neusiedl am See
Kfz-Kennzeichen: ND
Fläche: 82,22 km²
Koordinaten: 47° 45′ N, 16° 50′ O
Höhe: 120 m ü. A.
Einwohner: 1.746 (1. Jän. 2021)
Postleitzahlen: 7132, 7143, 7161
Vorwahl: 02175
Gemeindekennziffer: 1 07 02
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Kirchengasse 3
7143 Apetlon
Website: www.gemeinde-apetlon.at
Politik
Bürgermeister: Ronald Payer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2017)
(21 Mitglieder)
11
8
2
11  8  2 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Apetlon im Bezirk Neusiedl am See
Gattendorf
Lage der Gemeinde Apetlon im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Apetlon (ungarisch: Mosonbánfalva) ist eine Marktgemeinde mit 1746 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Burgenland im Bezirk Neusiedl am See in Österreich. Sie liegt im Osten des Neusiedler Sees in der Region Seewinkel.

Geografie

Geografische Lage

Apetlon liegt im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel am Ostufer des Neusiedler Sees direkt an der ungarischen Grenze. Die Ortschaft selbst ist auf 120 Meter Seehöhe gelegen; im Gemeindegebiet liegt aber auch der mit 114 Meter Seehöhe tiefste Punkt Österreichs. Charakteristisch für die Landschaft dort sind weite, offene Ebenen und eine Salzflora, die viele kleine Lacken, wie etwa den Darscho, umgibt.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Apetlon mit der gleichnamigen Ortschaft. In der Ortschaft befinden sich das Feriendorf Vogelparadies, die Reihersiedlung und drei Meierhöfe.

Nachbargemeinden

Podersdorf am See Frauenkirchen
Illmitz Sankt Andrä am Zicksee
Sopron, Ungarn Hegykő, Ungarn Pamhagen

Geschichte

Urkundlich wurde die Gemeinde erstmals 1318 erwähnt. Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Komitat Moson). Sein erster Name ist ungarisch Vitézfelde (Land der Recken),[1] später Apátlan (Vaterlos), in einer Ausgabe der Wiener Zeitung des Jahres 1814 findet die Ortschaft als „Appetlohn“ Erwähnung[2]. Daraus wurde dann wahrscheinlich der heutige deutsche Name.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Westungarn in den Verträgen von Saint-Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Marktgemeinde ist Apetlon seit 1991 (durch VO 79).

Historische Landkarten

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Apetlon
Dorfbild in Apetlon
Tiefster Messpunkt Österreichs
Ziehbrunnen in der Langen Lacke
Traditionelles Haus in Apetlon

Sprache

Apetlonerisch ist ein eigener Dialekt im Seewinkel.

Wirtschaft und Infrastruktur

In Apetlon wird hauptsächlich Weinbau betrieben. Der Fremdenverkehr besitzt ebenfalls große Bedeutung. Besonders im Mai kommen alljährlich zahlreiche Ornithologen aus ganz Europa, um die seltene Vogelwelt an der Langen Lacke und den vielen Pusztagebieten zu beobachten und zu fotografieren. Lange vor der Errichtung des Nationalparks war die Lange Lacke schon ein bedeutendes Naturschutzgebiet, in dem bereits vor über einhundert Jahren wissenschaftliche Datensammlung zur Vogelwelt betrieben wurde.

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2017
 %
60
50
40
30
20
10
0
52,63
(−1,61)
36,66
(−2,21)
10,71
(+3,82)
     

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 21 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2017[3] 2012[4] 2007[5] 2002[6] 1997[6]
Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M.
ÖVP 781 52,63 11 889 54,24 12 839 50,36 11 755 48,24 11 693 49,46 10
SPÖ 544 36,66 8 637 38,87 8 745 44,72 9 681 43,51 9 582 41,54 9
FPÖ 159 10,71 2 113 6,89 1 82 4,92 1 129 8,24 1 126 8,99 2
Wahlberechtigte 1947 1986 1953 1800 1680
Wahlbeteiligung 84,85 % 89,83 % 89,81 % 93,11 % 92,26 %

Gemeindevorstand

Dem Gemeindevorstand gehören neben Bürgermeister Ronald Payer (ÖVP) und Vizebürgermeisterin Silvia Pitzl (SPÖ) weiters Marianne Fink (SPÖ), Josef Hebaus (ÖVP), Georg Kögl (ÖVP), Andreas Loos (ÖVP) und Gottfried Pingitzer (SPÖ) an.[7]

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit 2007 Ronald Payer (ÖVP),[7] der Johann Loos (ÖVP), Bürgermeister seit 1982, nachfolgte. Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 1. Oktober 2017 wurde Payer mit 53,71 % der Stimmen bestätigt. Seine Mitbewerber Johann Lang (SPÖ), der ebenfalls zum zweiten Mal antrat, und Christian Preiner (FPÖ) erhielten 35,76 % bzw. 10,53 %.[3] Bei der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats wurde Silvia Pitzl (SPÖ) zur Vizebürgermeisterin gewählt.[7]

Die Leitung des Gemeindeamts hat Markus Preiner inne.[8]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Johann Kögl (1873–1947), Landwirt und Politiker
  • Michael Gangl (1885–1977), Geistlicher und Politiker
  • Lorenz Göltl (1889–1934), Landwirt und Politiker, von 1924 bis 1932 Bürgermeister von Apetlon
  • Gregor Munzenrieder (* 1947), ÖBB-Bediensteter und Politiker
  • Johann Loos (1949–2018), Offizier des Bundesheers und Politiker, von 1982 bis 2007 Bürgermeister von Apetlon
  • Josef Münzenrieder (* 1950), Steuerberater und Politiker

Personen mit Bezug zur Gemeinde

Literatur

  • Marktgemeinde Apetlon. Festschrift, Herausgegeben anlässlich der Erhebung zur Marktgemeinde, Apetlon 1991
  • Peter Gräftner: Lautlehre der Ortsmundarten von Apetlon, Gols und Weiden im burgenländischen Seewinkel. Vom Leben und Sterben der alten Formen. Dissertation, Universität Wien 1966.
  • Alexandra Köninger: Die naturnahen Pflanzengesellschaften im Gemeindegebiet von Apetlon-Burgenland. Diplomarbeit, Universität für Bodenkultur Wien 1996.
  • Abschnitt „Die Partnergemeinden“ in „TÜPL Bruckneudorf – 150 Jahre Brucker Lager“ von Petra Weiß, Hrsg. Stadtgemeinde Bruck an der Leitha, April 2017, S. 420/421
Commons: Apetlon  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die abgekommenen Orte des Heidebodens. (Memento vom 1. April 2010 im Internet Archive) unter Berufung auf Josef Klampfer: Das Land um den Neusiedlersee. Bergland Verlag, 1963.
  2. Wiener Zeitung 1814
  3. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Apetlon 2017 (abgerufen am 3. Dezember 2017)
  4. Land Burgenland: Wahlergebnis Apetlon 2012 (abgerufen am 3. Dezember 2017)
  5. Land Burgenland: Wahlergebnis Apetlon 2007 (abgerufen am 3. Dezember 2017)
  6. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Apetlon 2002 (abgerufen am 3. Dezember 2017)
  7. 1 2 3 Marktgemeinde Apetlon: Gemeindevorstand (abgerufen am 3. Dezember 2017)
  8. Marktgemeinde Apetlon: Gemeindeamt (abgerufen am 3. Dezember 2017)

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Polski:Herb Apetlon, Burgenland, English:Coat of arms of Apetlon, Burgenland AUT Apetlon COA.jpg Original: Magul Vektor: McSush
Public domain
Datei:AUT Apetlon COA.svg
Apetlon: Wappen in den Originalfarben: blau/gold Template:Wiki - Commons Austrianbird
CC BY 3.0
Datei:AUT Apetlon COA korr.jpg
Gemeindeamt Apetlon Eigenes Werk Haeferl
CC BY-SA 4.0
Datei:Apetlon - Gemeindeamt.jpg
Das auf ein Alter von 250 Jahren geschätzte Hufnaglhaus ist eines der letzten erhaltenen typisch burgenländischen Häuser. Im Dehio wird der barocke Volutengiebel und die Rohrdeckung erwähnt. Das Haus gilt als ein Wahrzeichen der Gemeinde, siehe Das Hufnaglhaus . Der Ziehbrunnen davor wurde im Mai 2021 restauriert und bekam eine Brunnenfassung aus Stein statt zuletzt aus Holz. Eigenes Werk Haeferl
CC BY-SA 4.0
Datei:Apetlon - Hufnaglhaus mit Ziehbrunnen und Storch.jpg
Kath. Pfarrkirche hl. Margaretha in Apetlon Eigenes Werk Haeferl
CC BY-SA 4.0
Datei:Apetlon - kath Pfarrkirche hl Margaretha - 3.jpg
Bezirk Neudsiedl am See Eigenes Werk ( Originaltext: selbst erstellt ) Joschi Täubler
Public domain
Datei:Apetlon im Bezirk ND.png
Schild: „tiefst gemessener Punkt Österreichs am Schnittpunkt der Wege. Höhe: 114 m.“ in der Gemeinde Apetlon am Ostufer des Neusiedlersees im Burgenland / Österreich / Europäische Union . Neben dem Schild befindet sich eine Informationssäule mit Hinweisen zu Fauna und Flora der Umgebung. Blickrichtung Südwesten. Wie an der Person (Mann mit gelbem T-Shirt und Hut) im Bild erkennbar, fällt das Gelände in der Sumpfwiese neben dem Messpunkt noch ein wenig tiefer ab. Bei einen Besuch ab Mitte Mai ist ein Schutz gegen Stechmücken empfehlenswert. Eigenes Werk Joadl
CC BY-SA 3.0
Datei:Apetlon tiefster messpunkt oesterreichs 01.JPG
historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 14 Colonne XV Section d (später 4857/4). Oslip, Rust, Oggau, St. Margarethen, Mörbisch, Schützen/Gschiesz, westliches Podersdorf und mittlerer (ausgetrockneter) Neusiedlersee, Burgenland, Österreich. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
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Datei:Aufnahmeblatt 4857-4 Oggau, Rust, Mörbisch, Illmitz, Gschiesz.jpg
historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 14 Colonne XVI Section c (später 4858/3). Halbthurn, Podersdorf, Frauenkirchen, St. Andrä, Andau, Tadten im Seewinkel, Burgenland, Österreich. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:12.500. Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
Public domain
Datei:Aufnahmeblatt 4858-3 Halbturn Andau Podersdorf Frauenkirchen.jpg
historische Landkarte: Arbeitsfassung von: Gradkartenblatt Zone 15 Colonne XV Section NO (Nordost) (später 4957/2 oder 4957/0-1-4 oder 108/1 und 2). Ödenburg / Sopron, Kroisbach / Rakos, Wolfs / Balf, Kohlenhof / Kophaza, Harkau / Harka, Holling / Boz, Hidegseg / Andrae Klein, Apetholon und südlicher Teil des (damals ausgetrockneten) Neusiedler Sees in Westungarn, später teilweise Seewinkel. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Maßstab 1:25.000. Stand nach begleitenden Angaben um 1881. Archiv des Militärgeographischen Institutes, Kopie eines Blattes, das nach 1918 an Ungarn übergeben wurde, weil das gezeigte Gebiet überwiegend in diesem Staat zu liegen kam. Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
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Datei:Aufnahmeblatt 4957-2 Ödenburg-Sopron, Kroisbach, Apethlon.jpg