unbekannter Gast
vom 10.06.2020, aktuelle Version,

Andrew Bertie

78. Großmeister
Andrew Bertie
Großmeisterwappen von Andrew Bertie

Andrew Willoughby Ninian Bertie (* 15. Mai 1929 in London; † 7. Februar 2008 in Rom) war vom 8. April 1988 bis zu seinem Tod der 78. Großmeister des Malteserordens.

Sein voller Titel lautete „Seine Hoheit und Eminenz, Fra′ Andrew Bertie, Fürst und Großmeister des Souveränen Ritter- und Hospitalordens des Hl. Johannes von Jerusalem von Rhodos und von Malta“.

Familie

Bertie stammte aus englischem-schottischem Adel. Sein Großvater war Montagu Arthur Bertie, 7. Earl of Abingdon (1836–1928). Berties Vater James Willoughby (1901–1966) nahm als Offizier der Royal Navy an beiden Weltkriegen teil, seine Mutter war Lady Jean Crichton-Stuart (1908–1995), jüngste Tochter des 4. Marquess of Bute.

Frühe Jahre

Schule und Studium absolvierte Bertie am Ampleforth College der Benediktiner in York und am Christ Church College in Oxford, wo er in „Geschichte der Neuzeit“ promovierte. Weitere Studien in afrikanischen und orientalischen Studien führten ihn an die Universität von London. Seinen Militärdienst leistete er bei den Scots Guards von 1948 bis 1950 ab, ab 1949 als Offizier. Er war zunächst als Wirtschaftsjournalist tätig und dann 23 Jahre als Lehrer für moderne Sprachen (vor allem Französisch und Spanisch) an der Worth School, dem Lyzeum der Benediktiner in Sussex; Bertie beherrschte u. a. fünf Sprachen und hatte einen Schwarzen Gürtel in Judo.

Ordensleben

1956 wurde er in den Souveränen Malteserorden aufgenommen und legte 1981 die ewigen Gelübde ab. Damit wurde er Professritter und Mönch im Sinne des Kirchenrechtes. Im gleichen Jahr wurde er in den Souveränen Rat des Ordens („Ordensregierung“) gewählt. Seit 8. April 1988 schließlich war er als erster Brite in der Geschichte des Malteserordens dessen Großmeister.

Als Großmeister betrieb Bertie vor allem die Ausweitung humanitärer Projekte des Ordens und führte die von seinem Vorgänger Angelo de Mojana di Cologna begonnene Modernisierung der inneren Strukturen des Ordens fort. In seiner Amtszeit verdoppelte sich die Zahl der Staaten, mit denen der Orden in diplomatischen Beziehungen steht, von 49 auf 100. Auch die Anzahl der Ordensmitglieder stieg.

Seligsprechungsprozess

Am 20. Februar 2015 wurde in einem Gottesdienst in der Lateranbasilika in Rom offiziell der Prozess zur Seligsprechung Andrew Berties eröffnet.[1]

Ehrungen und Auszeichnungen

Des Weiteren war Bertie Ehrenbürger von Rapallo (1992), Veroli (1993), Lourdes (1999), Magione (2002), Vittoriosa (2003) und Santa Severina (2003). Im Jahr 2002 wurde er in Bolivien zum Huesped Ilustre (La Paz, El Alto und Santa Cruz) ernannt. Er erhielt den Path to Peace-Preis (2005) sowie den Matteo Ricci-Preis (2006).

Einzelnachweise

  1. Britta Dörre: Eröffnung des Seligsprechungsprozesses von Fra‘ Andrew Bertie. Zenit, 23. Februar 2015, abgerufen am 13. Februar 2017.
  2. https://web.archive.org/web/20081120183430/http://www.orderofmalta.org/site/notizia.asp?idlingua=2&IDNotizia=350&anno=2006
  3. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)
  4. AAS 91 (1999), n. 10, p. 1014.
Vorgänger Amt Nachfolger
Angelo de Mojana di Cologna Großmeister des Malteserordens
1988–2008
Matthew Festing

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Order of the Liberator San Martin - Grand Cross Eigenes Werk Wiki Romi
Public domain
Datei:ARG Order of the Liberator San Martin - Grand Cross BAR.png
Groß-Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich Eigenes Werk Wiki Romi
Public domain
Datei:AUT Honour for Services to the Republic of Austria - 1st Class BAR.png
Order of the Southern Cross - Grand Cross Eigenes Werk Wiki Romi
Public domain
Datei:BRA Order of the Southern Cross - Grand Cross BAR.png
nsatrino della medaglia di Cavaliere di gran Croce dell'Ordine dei SS Maurizio e Lazzaro institutional Italian Army home site (www.esercito.difesa.it) page F l a n k e r
Public domain
Datei:Cavaliere di gran Croce SSML BAR.svg
nastrino della medaglia di cavaliere di gran Croce decorato di gran cordone dell'ordine al merito della Repubblica Italiana institutional Italian Army home site (www.esercito.difesa.it) page F l a n k e r
Public domain
Datei:Cordone di gran Croce di Gran Cordone OMRI BAR.svg
Bandschnalle: Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland – Sonderstufe des Grosskreuzes . "Sonderstufe des Grosskreuzes" from ordensmuseum.de Eigenes Werk based on images: Mboro Bundesadler Bundesorgane.svg by Madden Grande ufficiale OSSI medal BAR.svg by F l a n k e r
Public domain
Datei:GER Bundesverdienstkreuz 9 Sond des Grosskreuzes.svg
Andrew Bertie http://www.ioarte.org/artisti/Gianfranco-De-Meo/opere/Gran-Maestro-Fra-Andrew-Bertie/ ioarte
CC BY 2.5
Datei:Gianfranco-De-Meo Gran-Maestro-Fra-Andrew-Bertie g.jpg
The ribbon of the Grand Officer medal of the Order of Merit, the Italian Republic institutional Italian Army home site (www.esercito.difesa.it) page F l a n k e r
Public domain
Datei:Grande ufficiale OMRI BAR.svg
Ribbon bar: Grand Cross with Collar of the Order of Merit of the Republic of Hungary / Grand Cross with Collar and Gold Ray Star of the Order of Merit of Hungary – civil division. Magyar Köztársasági Érdemrend (1st Class with Collar) – rosette, ribbon bar and miniature – solyomlaszlo.hu Eigenes Werk Mboro
Public domain
Datei:HUN Order of Merit of the Hungarian Rep (civ) 1class Collar BAR.svg
Ribbon bar: Legion of Honour, Grand Cross rank Eigenes Werk, basierend auf: picture form pl-wiki. Orem (wiki-pl: Orem , commons: Orem )
CC BY-SA 3.0
Datei:Legion Honneur GC ribbon.svg