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vom 20.03.2020, aktuelle Version,

Anders Jacobsen

Anders Jacobsen

Anders Jacobsen 2010

Nation Norwegen  Norwegen
Geburtstag 17. Februar 1985 (35 Jahre)
Geburtsort Hønefoss, Norwegen
Größe 175 cm
Gewicht 62 kg
Karriere
Verein Ringkollen Skiklubb
Trainer Alexander Stöckl
Pers. Bestweite 230,5 m (Planica 2010)
Status zurückgetreten
Karriereende 21. April 2015
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 0 × 0 × 1 ×
WM-Medaillen 1 × 4 × 2 ×
SFWM-Medaillen 0 × 1 × 2 ×
Nationale Medaillen 7 × 3 × 3 ×
 Olympische Winterspiele
Bronze 2010 Vancouver Mannschaft
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Silber 2007 Sapporo Mannschaft
Bronze 2009 Liberec Großschanze
Silber 2009 Liberec Mannschaft
Silber 2011 Oslo Mannschaft
Normalschanze
Silber 2011 Oslo Mannschaft
Großschanze
Bronze 2013 Val di Fiemme Großschanze
Gold 2015 Falun Mannschaft
Großschanze
 Skiflug-Weltmeisterschaften
Bronze 2008 Obersdorf Mannschaft
Bronze 2010 Planica Einzel
Silber 2010 Planica Mannschaft
 Norwegische Meisterschaften
Bronze 2005 Rælingen Normalschanze
Gold 2006 Heddal Mannschaft
Gold 2007 Molde Normalschanze
Gold 2007 Rælingen Normalschanze
Silber 2007 Lillehammer Großschanze
Silber 2008 Trondheim Normalschanze
Gold 2008 Trondheim Großschanze
Bronze 2008 Rælingen Normalschanze
Silber 2009 Raufoss Mannschaft
Gold 2010 Trondheim Großschanze
Gold 2011 Oslo Großschanze
Gold 2012 Voss Normalschanze
Bronze 2012 Voss Mannschaft
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Debüt im Weltcup 24. November 2006
 Weltcupsiege (Einzel) 010  (Details)
 Weltcupsiege (Team) 05  (Details)
 Gesamtweltcup 02. (2006/07)
 Skiflug-Weltcup 05. (2008/09, 2009/10)
 Vierschanzentournee 01. (2006/07)
 Nordic Tournament 09. (2008)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 8 8 7
 Skifliegen 2 2 1
 Teamspringen 5 10 4
Skisprung-Grand-Prix
 Grand-Prix-Siege (Einzel) 01  (Details)
 Grand-Prix-Siege (Team) 01  (Details)
 Gesamtwertung Grand Prix 09. (2007)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 1 1 1
 Teamspringen 1 1 0
Skisprung-Continental-Cup (COC)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 2 2 0
 

Anders Jacobsen (* 17. Februar 1985 in Hønefoss) ist ein ehemaliger norwegischer Skispringer. Sein größter Erfolg ist der Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee 2006/07. Jacobsen gewann weiterhin bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2009 in Liberec und 2013 im Val di Fiemme jeweils die Bronzemedaille von der Großschanze. Bei der Skiflug-Weltmeisterschaft 2010 in Planica wurde er ebenfalls Dritter.

Werdegang

Ursprünglich arbeitete er als Klempner in Norwegen und betrieb Skispringen seit seinem achten Lebensjahr mehr als Hobby. Im Sommer 2006 wurde er als Mitglied des norwegischen B-Kaders von Nationaltrainer Mika Kojonkoski zu einem Auswahlverfahren für das Team eingeladen, in dem er derart gute Sprünge absolvierte, dass er in der folgenden Saison zusammen mit Tom Hilde in der norwegischen Nationalmannschaft eingesetzt wurde.

Sein erstes Weltcup-Springen auf Schnee absolvierte er am 24. November 2006 im finnischen Kuusamo, bei dem er den dritten Platz belegte. Bei den folgenden Springen in Lillehammer konnte Jacobsen seine aufstrebende Form bestätigen und etablierte sich schnell in der Weltspitze.

Seinen ersten Weltcupsieg feierte der von seinen Mannschaftskollegen als „Kanonenkugel von Hønefoss“ genannte Jacobsen am 17. Dezember 2006 beim Springen im schweizerischen Engelberg. Nach einem vierten Rang in Oberstdorf, einem fünften in Garmisch-Partenkirchen, dem Sieg in Innsbruck und dem zweiten Platz beim letzten Springen in Bischofshofen erreichte die Entdeckung der Saison mit dem Gewinn der 55. Vierschanzentournee seinen größten Erfolg. Zweiter im Gesamtklassement wurde der Österreicher Gregor Schlierenzauer vor dem Schweizer Simon Ammann.

Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2007 in Sapporo gewann er zusammen mit Tom Hilde, Anders Bardal und Roar Ljøkelsøy die Silbermedaille im Teamspringen von der Großschanze. Seine erste Weltcup-Saison schloss er mit dem zweiten Platz ab. Auch 2007/08 zeigte Jacobsen gute Leistungen. Neben einem Sieg in Liberec, konnte er vier weitere Male eine Podestplatzierung erspringen und wurde am Ende sechster in der Gesamtwertung. Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2009 in Liberec gewann er Bronze von der Großschanze sowie Silber mit der Mannschaft.

Bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver erreichte er im Springen von der Normalschanze den 9. Platz.[1] Mit der Mannschaft gewann er im Teamspringen die Bronzemedaille.[2]

Am 9. August 2008 hat er seine Lebenspartnerin Birgitte Jacobsen geheiratet. Am 23. Januar 2011 bekamen sie ihren ersten Sohn, Isak.

Am 8. Februar 2011 sprang Anders Jacobsen bei der Nationalen Norwegischen Meisterschaft 142,5 m am Holmenkollen in Oslo. Er übersprang den bis dato weitesten Sprung auf der Schanze (141 m von Andreas Kofler) um 1,5 m. Da es sich aber um einen nationalen und keinen offiziellen internationalen Wettkampf handelte, besteht der offizielle Schanzenrekord von Kofler bis heute.

Am 30. Mai 2011 gab Anders Jacobsen bei einer Pressekonferenz bekannt, dass er sich eine Auszeit vom Skispringen nimmt und möglicherweise seine Karriere ganz beendet. Begründet hat er seine Entscheidung mit Motivationsproblemen.[3] Am 3. Januar 2012 kündigte er demgegenüber an, an den norwegischen Meisterschaften von der Großschanze am 7. Februar 2012 in Trondheim seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen zu wollen. Dies sei nötig, um sich so für die norwegische Mannschaft bei den Skiflug-Weltmeisterschaften in Vikersund zu qualifizieren.[4] Er verpasste zwar eine Team-Nominierung für die Skiflug-WM, ging dort allerdings als Vorspringer von der Schanze, ebenso wie schon zuvor in Oberstdorf.[5] Bei den norwegischen Meisterschaften von der Normalschanze am 24. März 2012 in Voss gewann er den Titel.[6] Im Mai erhielt Jacobsen seitens des norwegischen Verbandes einen Startplatz in der Continental-Cup-Mannschaft mit der Aussicht, bei guten Leistungen auch an Weltcup-Wettbewerben teilnehmen zu können.[7] Auch mit zwei Siegen bei der nationalen Serie "Sommerhoppuke"[8][9] machte er auf sich aufmerksam, wo er letztendlich auch den Gesamtsieg feiern konnte.[10] Seit Beginn der Saison 2012/13 sprang Jacobsen wieder im Weltcup. Gleich bei seinen beiden ersten Springen beim Weltcupauftakt in Lillehammer verpasste er als Vierter das Podest jeweils nur knapp. Beim Auftaktspringen der Vierschanzentournee 2012/13 in Oberstdorf und dem folgenden Wettbewerb in Garmisch-Partenkirchen gelangen ihm die ersten Weltcupsiege seit seiner Karriereunterbrechung. Schlussendlich belegte er bei der Vierschanzentournee den zweiten Platz hinter Gregor Schlierenzauer, der die beiden weiteren Springen in Innsbruck und Bischofshofen gewann.

Beim Skifliegen in Planica zog sich Jacobsen im März 2013 einen Kreuzbandriss zu.[11] Mitte November 2013 absolvierte er nach langer Verletzungspause die ersten Trainingssprünge.[12]

Am 21. April 2015 gab er sein Karriereende bekannt.[13]

Erfolge

Weltcupsiege im Einzel

Nr. Datum Ort Typ
1. 17. Dezember 2006 Schweiz  Engelberg Großschanze
2. 4. Januar 2007 Osterreich  Innsbruck Großschanze
3. 13. Januar 2007 Norwegen  Vikersund Flugschanze
4. 10. Februar 2007 Deutschland  Willingen Großschanze
5. 9. Februar 2008 Tschechien  Liberec Großschanze
6. 31. Januar 2010 Deutschland  Oberstdorf Flugschanze
7. 30. Dezember 2012 Deutschland  Oberstdorf Großschanze
8. 1. Januar 2013 Deutschland  Garmisch-Partenkirchen Großschanze
9. 12. Januar 2013 Polen  Zakopane Großschanze
10. 1. Januar 2015 Deutschland  Garmisch-Partenkirchen Großschanze

Weltcupsiege im Team

Nr. Datum Ort Typ
1. 16. Februar 2008 Deutschland  Willingen Großschanze
2. 15. März 2008 Slowenien  Planica Flugschanze
3. 21. März 2009 Slowenien  Planica Flugschanze
4. 6. März 2010 Finnland  Lahti Großschanze
5. 17. Februar 2013 Deutschland  Oberstdorf Flugschanze

Grand-Prix-Siege im Einzel

Nr. Datum Ort Typ
1. 23. August 2009 Polen  Zakopane Großschanze

Grand-Prix-Siege im Team

Nr. Datum Ort Typ
1. 8. August 2009 Deutschland  Hinterzarten Normalschanze

Statistik

Weltcup-Platzierungen

Saison Platz Punkte
2006/07 02. 1319
2007/08 06. 0827
2008/09 08. 0661
2009/10 07. 0557
2010/11 19. 0344
2012/13 05. 0878
2013/14 51. 0082
2014/15 17. 0511

Grand-Prix-Platzierungen

Saison Platz Punkte
2006 10. 184
2007 18. 114
2008 26. 086
2009 08. 241
2010 65. 013
2012 39. 056
Commons: Anders Jacobsen  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Resultat: Skispringen Olympische Spiele Vancouver (CAN) HS106 Herren. Sports-Reference.com, abgerufen am 10. März 2013.
  2. Resultat: Skispringen Olympische Spiele Vancouver (CAN) HS140 Team Herren. Sports-Reference.com, abgerufen am 10. März 2013.
  3. Anders Jacobsen nimmt Auszeit. In: skispringen.com. 30. Mai 2011, abgerufen am 10. Juni 2015.
  4. Anders Jacobsen vor Comeback. In: skjispringen.com. 3. Januar 2012, abgerufen am 10. Juni 2015.
  5. Anders Jacobsen: "Es ist super" auf skijumping.de.
  6. Anders Jacobsen ist norwegischer Meister. In: skispringen.com. 24. März 2012, abgerufen am 10. Juni 2015.
  7. Anders Jacobsen in Norwegens COC-Team. In: skispringen.com. 9. Mai 2012, abgerufen am 10. Juni 2015.
  8. Anders Jacobsen gewinnt nationalen Wettbewerb in Drammen. In: skispringen.com. 18. Juni 2012, abgerufen am 10. Juni 2015.
  9. Jacobsen auch in Oslo siegreich. In: skispringen.com. 19. Juni 2012, abgerufen am 10. Juni 2015.
  10. Tom Hilde gewinnt in Oslo. In: skispringen.com. 20. Juni 2012, abgerufen am 10. Juni 2015.
  11. Anders Jacobsen erleidet Kreuzbandriss. In: skispringen.com. 22. März 2013, abgerufen am 10. Juni 2015.
  12. skispringen.com: Anders Jacobsen zurück auf der Schanze. In: skispringen.com. 14. November 2013, abgerufen am 10. Juni 2015.
  13. Nach Bardal erklärt auch Jacobsen Rücktritt vom Skisprung-Sport. In: Tiroler Tageszeitung Online / tt.com. 21. April 2015, abgerufen am 20. März 2020.

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Anders Jacobsen being interviewed after winning the Norwegian ski jumping championship 19 January 2010. The license on this photo is Creative Commons (CC-BY-SA). If you use this picture, remember to give credit according to the license ( https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/ ). Anders Jacobsen, ski jumper Tor Atle Kleven from Trondheim, Norway
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