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Opernvorschau Oktober 2022#


Von

Georg Halper


Ö1#

1.: Alfredo Catalani: „Edmea“, UA 1886 in Mailand – vom Wexford-Festival, 2021

8.: Gioachino Rossini: „Moise et Pharaon“, UA 1827 in Paris –aus Aix-en-Provence, 2022

15.: 25 Jahre RadioKulturhaus

22.: Camille Saint-Saens: „Samson et Dalila, UA 1877 in Weimar – aus London, 2022

29.: Giuseppe Verdi: „Simon Boccanegra“, UA 1857 in Venedig – aus der MET, 1965

Weitere Termine#

2.: Daniela Fally und Daniel Behle in Oper und Operette,

4.: Aufnahmen aus den Sophiensälen-Wien,

6.; Sandor Konya – 20. Todestag,

9.: aus Mozarts „Die Zauberflöte“

11.: Kurt Rydl – 75. Geburtstag,

13.: der Komponist Ralph Vaughan-Williams (1872 – 1958),

16.: Dmitri Hvorostovsky – 5. Todestag,

18.:Catarina Ligendza – 85. Geburtstag

20.: Germaine Lubin (1890 – 1979),

23. Oper aus Österreich (Bundesländer/Volksoper);

25.: Wolfgang Brendel – 75. Geburtstag, 26.: Wiener Operette,

27.: Caroline Unger – zum 145 Todestag,

30.: Wiener Staatsopernmagazin

Radio Klassik Stephansdom#

1.: Richard Wagner: „Tristan und Isolde“, UA 1865 in München

4.: Pietro Mascagni:„Cavalleria Rusticana“, UA 1890 in Rom

6.: Claudio Monteverdi:„L´Incoronazione di Poppea“, UA 1642 in Venedig

8.: Wolfgang A. Mozart: „Die Entführung aus dem Serail“, UA 1879/80 in Frankfurt/M.

11.: Francesco Gasparini: „Il Bajazet“, UA 1719 in Reggio Emilia

13.: Ferruccio Busoni: „Doktor Faust“, UA 1925 in Dresden

15.: Giuseppe Verdi: „Otello“, UA 1887 in Mailand

18.: Giacomo Puccini: „Manon Lescaut“, UA 1893 in Turin

20.: Umberto Giordano: „Fedora“, UA 1898 in Mailand

22.: Siegfried Wagner: „Die heilige Linde“, komponiert 1927

25.: Georg Philipp Telemann: „Pimpinone“, UA 1725 in Hamburg

27. Jacques Offenbach: „Le Voyage dans la Lune“, UA 1875 in Paris

29.: Joseph Haydn: „Il Mondo della Luna“, UA 1777 auf Schloss Esterhazy

Alfredo Catalani wurde 1854 in Lucca geboren (auch Luigi Boccherini und Giacomo Puccini stammen aus Lucca!). Sein erster Lehrer war sein Vater Eugenio, ein Schüler von Giovanni Pacini (ein heute leider vollkommen vergessener Komponist, der über 80 Opern und Singspiele komponierte). Dann besuchte er das Konservatorium in Mailand, wo ab 1860 Fortunato Magi (Kontrapunkt), ein Onkel Giacomo Puccinis, und ab 1873 Antonio Bazzini (Kontrapunkt und Komposition) seine Lehrer waren.1872 errang er den ersten Preis des Musik-Instituts Pacini (heute Boccherini). Auf Grund des Preises konnte er rund ein Jahr am Pariser Konservatorium studieren. Seine erste Oper komponierte er, nach Italien zurückgekehrt, 1875 zum Studienabschluss. Ein großer Bewunderer Catalanis war der damals junge Arturo Toscanini. Ein letztes Werk „Nella selva“, blieb eine Entwurf. Catalani litt viele Jahre an Lungen-Tuberkulose – damals gab es dafür noch keine Heilung. 1893 verstarb er erst 39-jährig in Mailand. Er ist am Cimitero Monumentale von St. Anna in Lucca begraben.

Catalani komponierte chorische Vokalmusik, Volksmusik für Solostimme, Orchesterwerke, Kammermusik, Klaviermusik und auch Opern: „La falce“ (UA 1875 in Mailand; 1 Akt), „Elda“ (UA 1880 in Turin; 4 Akte), „Dejanice“ (UA 1883 in Mailand, 4 Akte), „Edmea“ (UA 1886 in Mailand; 4 Akte), „Loreley“ (UA 1890 in Turin; 3 Akte – die Umarbeitung von „Elda“), und „La Wally“ (UA 1892 in Mailand; 4 Akte).

Interessant ist es, all diese 5 Opern (von „Elda“ gibt es keine Aufnahme) in der Reihenfolge der Komposition zu hören. So kann man die Entwicklung des Komponisten am ehesten nachverfolgen.

Ralph Vaughan Williams wurde 1872 in Down Ampney/Gloucestershire als Sohn eines Geistlichen geboren. Sein Vater starb schon, als er drei Jahre alt war. Von einer Tante erhielt er den ersten Musikunterricht. Nach seiner Schulzeit an der Eliteschule Charterhouse School besuchte er ab 1890 das Royal College of Music in London. Von 1892 – 1895 studierte er am Trinity College der Universität Cambridge, ab 1896 war er in London und 1897 war Max Bruch in Berlin sein Lehrer. Und noch einmal „lernte“ er bei einem Großen: 1908 bei Maurice Ravel in Paris.

Er komponierte Ballette, Sinfonien, Konzerte und konzertante Werke, Orchesterwerke, Kammermusik, Kirchenlieder, Filmmusik, Stücke für Militär- und Brass-Band, sowie 8 Opern, darunter „Sir John in Love“, UA 1929). „Falstaff“ war ja ein beliebter Opernstoff. Allgemein bekannt sind „Falstaff“ von Giuseppe Verdi, aber auch „Die lustigen Weiber von Windsor“. Zu all dem gibt es noch einen „Falstaff“ von Michael W. Balfe – und die Figur des „Falstaff“ kommt auch in „Le songe d´une nuit d´ete“ („Ein Sommernachtstraum“) von Ambroise Thomas vor.

Vaughan Williams erhielt viele Auszeichnungen.1951 verstarb seine Frau Adeline, mit der er seit 1897 verheiratet war. Er starb 1958 in London; seine Asche ist im Poets´ Corner in der Westminster Abbey in London beigesetzt.

Pietro Mascagni wurde 1863 in Livorno geboren – er starb 1945, fast vergessen, in Rom. Tragisch ist es, wenn man als erstes ein „Meisterwerk“ schafft – und dann immer wieder versucht, einen neuen Erfolg zu haben. Nach seiner „Cavalleria Rusticana“, die ein durchschlagender Erfolg war und heute noch sehr häufig auf den Spielplänen der diversen Opernhäuser zu finden ist – sie siegte ja auch beim Sonzogno-Wettbewerb im Jahre 1888 - gelang ihm eigentlich kein Werk mehr, das einem breiteren Publikum bekannt geworden ist. Allenfalls kennen Insider noch Ausschnitte aus seinem „Freund Fritz“ oder seiner fernöstlichen Oper „Iris“. Alle anderen seiner insgesamt 16 Opern „ruhen“ – sie harren der Wiederentdeckung. Leider muss man bekennen, dass in der einen oder anderen Oper ein oder zwei Stücke hörenswert sind – aber das ganze Werk? Vom Livorno-Festival gibt es einige Aufnahmen seiner vergessenen Opern! Benito Mussolini hatte ihn sehr geschätzt und geehrt – so gibt es noch von ihm selbst dirigierte Aufnahmen der „Cavalleria“.