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Steinbruch in Gefahr#

Hier ist der Auszug einer kurzen Darstellung zur Bedeutung des Steinbruchs von Univ. Doz. Dr. H. Hohmann. Diese Darstellung belegt wohl klar, dass der Steibruch nicht für ein Kraftwerk geopfert werden darf.#

Zusammen mit dem Geologen U.-Prof.Dr. Johann Haditsch von der Montanuniversität Leoben hatte ich vor fast genau 40 Jahren für den Steinbruch Weitendorf den Antrag auf "Geschützten Landschaftsteil bzw. Naturdenkmal" bei den Bezirkshauptmannschaften Leibnitz und Graz-Umgebung gestellt, als der damals für Müll zuständige Stadtrat in Graz DI Klaus Gartler den Restmüll unserer Stadt dort vergraben lassen wollte. Der Steinbruch war bis vor wenigen Jahren im Eigentum der Stadtgemeinde Graz, bis er von Mag. Ecker-Eckhofen übernommen wurde. Zwei Anträge waren damals notwendig, weil die Bezirksgrenze zwischen Bez. Leibnitz und Bez. Graz-Umgebung durch den Steinbruch verläuft. Seit 1985 steht der Steinbruch unter Schutz.

Im in der Ebene liegenden und daher eher wenig auffallenden Steinbruch von Weitendorf wird bereits seit dem Frühbarock Basalt abgebaut, was eine Urkunde aus 1643 belegt. Der Steinbruch ist aber nicht nur schon sehr alt, sondern verfügt auch über mehrere Besonderheiten. Daher ist er rund um den Globus bekannt und es gibt in einer Bibliographie von Gernot Fallent 346 gelistete Publikationen, die sich alle mit diesem ganz besonderen Steinbruch befassen.

Ich fand auf meinen Reisen Fossilien aus dem Steinbruch in San Franzisko und in Laguna Beach südlich von Los Angeles sowie im Zentrum von Hongkong, in Essen und in Santiago de Chile. Zu nennen sind vor allem die Fossilien unter der Basaltlinse am "Boden" des Steinbruchs in etwa 30 m Tiefe, die bei einem Alter von rund 16,5 Millionen Jahren in einem ausgezeichneten Erhaltungszustand sind, wie kaum in einem anderen Steinbruch.

Besonders hervorzuheben sind aber auch die zahlreichen Drusen in den Klüften und Spalten des Basaltes, die zum Teil einen weltweit einzigartigen Chemismus aufweisen und daher die große Besonderheit des Steinbruchs für die Wissenschaft darstellen, was schon der an der Technischen Universität Graz 1966 lehrende U.-Prof. Dr. Erich Zirkl in seinen Vorlesungen betonte, als ich dort Hörer war. Er organisierte 1984 auch eine Unterschriftenliste gegen das Müllprojekt, die mehr als 4.000 Unterschriften brachte.

Warum dieser einzigartige und bereits seit 40 Jahren unter Naturschutz stehende Steinbruch für ein sicher sehr sinnvolles Energieprojekt überhaupt zur Diskussion steht, ist auch in einer Zeit, wo man klimafreundliche Kraftwerke bauen will, kaum erklärbar.


Das ist ein typisches Beispiel wo sich zwei Ziele, die beide wichtig sind, widersprechen: ein Kraftwerk, dass am Abfall des Steinbruchs mit Sonne klimafreundlich Energie erzeugt; und die Zerstörung eines einmaligen Naturphänomens. Wir treffen das scheinbar oft, aber eben nur scheinbar: Wenn z.B. in den O.Ö. Kalkalpen nach Gas gebohrt wird und dort ein kleiner Teil eines Naturparks vernichtet wird, dann ist das, obbwohl es oft so dargestellt wird, kein Problem: Man kann dort z.B. 3 qu km Land aufgeben, dafür sonst irgendwo den Park um 5 qu km hochqualitativer Natur vergrößern. Solche Maßnahemn sind also lösbar, die Zerströrung des Steinbruchs aber nicht.