Meissner-Blau, Freda#
* 11. 3. 1927, Dresden (Deutschland)
Angestellte und Politikerin
Freda Meissner-Blau
© Didi Sattmann
Die Tochter österreichischer Eltern ging 1945 nach England, wo sie als
Lernschwester in einem Spital arbeitete. 1953 heiratete sie einen
französischen Chemiker, mit dem sie sich 5 Jahre in Belgisch-Kongo
(heute: Zaire) aufhielt. Bis 1962 war sie bei der UNESCO tätig.
1962-1968 wirkte sie als Generalsekretärin des Instituts für
Höhere Studien in Wien. 1970 heiratete sie den ehemaligen Chefredakteur
der "Arbeiter-Zeitung" Paul Blau. 1972 wurde sie Referentin für
Arbeiterbildung bei der ÖMV. Mitte der 70er Jahre engagierte sie sich
zunehmend für Fragen des Natur- und Umweltschutzes und in der
Friedensbewegung. Die entschiedene Kernkraftgegnerin stand 1984/85 auch
an der Spitze der Bewegung gegen den Bau eines Donaukraftwerks in der
Hainburger Au. 1986 kandidierte sie für die Grün-Alternativen bei der
Bundespräsidentenwahl und erreichte 5,5 Prozent der abgegebenen Stimmen.
Bei den folgenden Nationalratswahlen gewann sie mit der "Grünen
alternativen Liste Freda Meissner-Blau" auf Anhieb 8 Mandate. Zwei Jahre
später schied sie, der parteiinternen Querelen müde, aus dem
Nationalrat.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992