Jandl, Ernst#
* 1. 8. 1925, Wien
† 9. 6. 2000, Wien
Lyriker, Hörspiel- und Dramenautor
Ernst Jandl
© Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek
Der Sohn eines Bankbeamten studierte Germanistik und Anglistik
(Lehramtsprüfung: 1949, Promotion: 1950) und unterrichtete in Wien am
Gymnasium. Er schrieb zunächst inhaltlich wie formal von Bert Brecht
beeinflusste Lyrik. Bekannt wurde er mit dem Band "Andere Augen" (1956).
Unter dem Einfluss der
"Wiener Gruppe" um
H. C. Artmann
und gemeinsam mit
Friederike Mayröcker
wandte er sich der experimentellen Poesie zu. Seine
Sprachexperimente machten ihn zur Leitfigur der innovativen Dichtkunst
in Österreich. Seine pointierten Sprech- und Lautgedichte bringt
Jandl mit großer Meisterschaft oft selbst zum Vortrag, wobei er die verschlüsselte
und nicht selten gesellschaftskritische Aussage verdeutlicht. Von Jandl
stammen auch Hörspiele (u. a. "Fünf Mann Menschen", gemeinsam mit
Mayröcker, 1968) und Dramen wie "Aus der Fremde. Sprechoper in sieben
Szenen" (1980).
Weitere Werke#
- "Laut und Luise" (1966)
- "Sprechblasen" (1968)
- "Der künstliche Baum" (1970)
- "dingfest" (1973)
- "die bearbeitung der mütze" (1978)
- "idyllen" (1989)
Literatur#
- K. Siblewsky (Hg.), "Gesammelte Werke, Gedichte, Stücke, Prosa" (3 Bde., 1985)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992