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Clausen, Johannes Matthias#

* 31. 7. 1855, Garding (Schleswig-Holstein)

† 10. 12. 1927, Graz


Kunst-, Dekorations- und Wandmaler


Johannes Clausen
Johannes Clausen
Quelle: Privatarchiv Familie Clausen

Unterschrift J. Clausen
Unterschrift J. Clausen
Quelle: Privatarchiv Familie Clausen

Johannes Clausen wurde als drittes Kind der Eheleute Johann Hinrich Clausen (Fuhrmann und Landwirt) und der Dorothea, geb. Niemann, geboren. Letztere war die Enkelin des bekannten Tönninger Silberschmieds Jacob Koos.

Johannes verbrachte seine Kindheit in Garding und begann ca. 1873 eine Maler-Lehre. Wenige Jahre später ging er auf Wanderschaft. Diese führte ihn im Februar 1879 nach Heilbronn, anschließend im März nach Freiburg, wo er von April bis Ende Juli 1879 amtlich gemeldet war.

Wie zahlreiche seiner Skizzen und Zeichnungen zeigen, reiste er nach seinem Aufenthalt in Baden Württemberg in die Schweiz an den Zürich-See. Anschließend studierte er in München und Wien. Hier muss eine Ausbildung zum Kunst-, Dekorations- und Wand-Schablonenmaler erfolgt sein. Ab diesem Zeitpunkt verwendete er den Titel „Akademischer Maler“. Im Jahre 1881 erhielt Johannes Clausen eine Arbeitserlaubnis in Agram/Zagreb, und im selben Jahr bemalte er die Kapelle „Unserer lieben Frau vom Schnee“ in Dubranec (20 km südl. von Zagreb).

In den Folgejahren gestaltete er die Deckenbemalung des Palais Laduc in Zapresic, einem Ort 7 km westlich von Zagreb.

In Zagreb wurde er Mitglied der Arbeitsgruppe um den bekannten Architekten Hermann Bollé, der wiederum vom politisch mächtigsten Mann dieser Region, Bischof Strossmayer, mit zahlreichen Projekten betraut worden war. Bischof Strossmayer seinerseits war einer der Vertrauten und Kaplan des Österreichischen Kaisers Franz Joseph I. Im Mai des Jahres 1885 diesen Jahres nahm Johannes an der Ungarischen Landesausstellung (auch manchmal fälschlich als Weltausstellung bezeichnet) teil, und präsentierte dort sein Buch „Grundlagen der Dekoration“. Bis heute wird ein Exemplar dieses Werkes noch immer weltweit gesucht.

Taufschein
Taufschein
Quelle: Privatarchiv Familie Clausen
Skizze datiert
Skizze datiert
Deckenmalerei
Deckenmalerei
Foto: Quelle: Privatarchiv Familie Clausen

1886 bis 1891 gestaltete er als alleiniger Maler den neu gebauten Dom zu Zagreb.

Glasfenster mit Würdigung aller der an der Renovierung des Domes beteiligten Künstler. Erwähnung als „Ivan Claussen – slikar“ (Slikar = Maler).
Glasfenster mit Würdigung aller der an der Renovierung des Domes beteiligten Künstler. Erwähnung als „Ivan Claussen – slikar“ (Slikar = Maler).
Foto: Quelle: Privatarchiv Familie Clausen

Neben dieser intensiven Arbeit, nahm er zahlreichen Raumgestaltungen in Agram teil:

  • Palais Pongratz
  • Arbeiten am Historischen Institut in Zagreb
  • Wandmalerei im Musikverein in Zagreb
Wandmalereien; Pompejanisches Zimmer\Quelle: Privatarchiv Familie Clausen
Wandmalereien; Pompejanisches Zimmer
Quelle: Privatarchiv Familie Clausen
Wandmalereien; Pompejanisches Zimmer\Quelle: Privatarchiv Familie Clausen
Wandmalereien; Pompejanisches Zimmer
Quelle: Privatarchiv Familie Clausen
Wandmalereien; Pompejanisches Zimmer\Quelle: Privatarchiv Familie Clausen
Wandmalereien; Pompejanisches Zimmer
Quelle: Privatarchiv Familie Clausen

Link: https://web.archive.org/web/20160305123207/http:/www.hgz.hr/glasila/Glasilo_HaGeZe_12-13_01.pdf

  • Wandmalerei in der städtischen Schuß-Galerie
  • Arbeiten am Sokol-Gebäude
  • Wandmalereien im Akademischen Palast

In der Folge weiteten sich Clausens Tätigkeiten regional stark aus:

  • Arbeiten an der orthodoxen Kirche in Ruma (heute Serbien)
  • 1891 Restaurierung der Ikonostasis der Kirche zum Hl. Stefan in Mitrovica
  • 1893 begannen die Renovierungsarbeiten am Dom zu Subotica (auch Szabatka oder Teresianopel / heute Serbien). Es handelte sich um die Kirche „Hl. Theresia von Avila“. Weitere Maler, die dort mit ihm kooperierten waren Thomas Walch aus Tirol und Kaspar Schleibner aus Deutschland.
Skizze zum Querschiff mit dem Eingang zur Sakristei
Skizze zum Querschiff mit dem Eingang zur Sakristei
Quelle: Privatarchiv General Christian Clausen

Am 14. Mai 1894 heiratet Johannes Clausen in Jordansmühl (bei Breslau, Schlesien) Clara Kappler, mit der er später 3 Kinder hat (Dorothea *1895, Hans *1898, Alfred *1900).

Im selben Jahr wurden die Arbeiten in Subotica fertiggestellt.

Familienbild\Quelle: Privatarchiv Familie Clausen
Familienbild
Quelle: Privatarchiv Familie Clausen

Hochzeitsbild\Quelle: Privatarchiv Familie Clausen
Hochzeitsbild
Quelle: Privatarchiv Familie Clausen
Bild am Gerüst\Quelle: Privatarchiv General Christian Clausen
Bild am Gerüst
Quelle: Privatarchiv General Christian Clausen

1895 erfolgte die endgültige Abreise aus Kroatien und die Übersiedlung nach Graz/Steiermark in Österreich. Dort übernahm Clausen die Firma der A. Rosenberger in der Prankergasse 10, und gründete sein eigenes Unternehmen mit der Bezeichnung „Erste Grazer Schablonen-Fabrik und Malerrequisiten-Geschäft“.

Inserat Grazer Tagblatt 11.4.1895\Quelle: Österr. Nationalbibliothek - ANNO
Inserat Grazer Tagblatt 11.4.1895
Quelle: Österr. Nationalbibliothek - ANNO
Gedenktafel
Gedenktafel
Quelle: Privatarchiv General Christian Clausen

1897 erwarb der Maler das im Jahre 1786 erbaute Biedermeier-Haus Jakominstraße 6, und in der Folge siedelte er seine Firma an diese Adresse um.

https://www.grazwiki.at/Jakoministra%c3%9fe_6

Im Jahre davor, 1896, fand eine der letzten Kirchengestaltungen, außerhalb von Graz, statt. Und zwar wurden in der Kirche „Himmelfahrt der Hl. Maria“ in Becej/Serbien, speziell Deckenbilder gestaltet.

Eine Skizze dazu befindet sich im Besitz von General Christian Clausen.

Skizze Deckengemälde „Weihnacht“
Skizze Deckengemälde „Weihnacht“
Quelle: Privatarchiv General Christian Clausen

1900 bis 1927

In den folgenden Jahren lebte Johannes Matthias Clausen ein bürgerliches Leben in Graz. 1907 erweiterte der Fabrikant seine Produktion auf Lack- und Farbenerzeugung, 1916 wurde er in den Vorstand des Vereins „Kreditreform“ gewählt.

Produktkatalog
Produktkatalog
Quelle: Privatarchiv Familie Clausen

Am 10. Dezember 1927 starb Johannes Clausen in Graz und wurde am 13. Dezember am evangelischen Friedhof St. Peter beigesetzt. Sein Grab ist in bestem Zustand und wird laufend betreut.

Partenzettel
Partenzettel
Quelle: Privatarchiv Familie Clausen
Fotos des Grabes\Quelle: Privatarchiv Familie Clausen
Fotos des Grabes
Quelle: Privatarchiv Familie Clausen