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Kravogl, Johann#

* 24. 11. 1823, Lana (Italien)

† 1. 1. 1889, Brixen (Italien)


Erfinder, Büchsenmacher, Mechaniker an der Universität Innsbruck


Johann Kravogl. Foto, um 1890, © Bildarchiv der ÖNB Wien, für AEIOU
Johann Kravogl. Foto, um 1890
© Bildarchiv der ÖNB Wien, für AEIOU

Johann Kravogl wurde am 24. Mai 1823 in Brixen als Sohn eines Gerichtsbeamten geboren. Er verlor seine Eltern früh und erhielt nur eine mangelhafte Schulbildung, konnte sich aber auf dem Gebiet der Naturwissenschaften - besonders der Mechanik - selbst großes Wissen aneignen. Als gelernter Schlosser arbeitete er zuerst in Wien und München, kehrte aber 1857 nach Tirol zurück und arbeitete als Universitätsmechaniker an der Universität Innsbruck.


Er baute verschiedene für Unterrichtszwecke bestimmte Geräte und außerdem

  • ein Modell einer Pressluftlokomotive (heute im Besitz des Innsbrucker Museums Ferdinandeums), 1844
  • eine völlig neuartige Vakuumpumpe (Quecksilberluftpumpe), 1861
  • Luftdruck-Lokomobile, 1864
  • ein Schnellfeuergewehr, 1868
weiters: Präzisionswaage, Lithografische Presse, Kondensator für Hochspannungen, elektrische Glocke


Pneumatische Lokomotive, © Tiroler Jungbürgerbuch, für AEIOU
Pneumatische Lokomotive
© Tiroler Jungbürgerbuch, für AEIOU

Sein Hauptwerk war ein Elektromotor (1867). Dieses "elektrische Kraftrad" übertraf alle anderen damals bekannten Konstruktionen an Leistung und Wirkungsgrad (mehr als 20%).


Kravogl stellte einige seiner Geräte auf der Pariser Weltausstellung 1867 aus, erntete dort auch großen Anerkennung (Silbermedaille), konnte aber keinen wirtschaftlichen Erfolg daraus ziehen. Ab 1884 lebte und arbeitete er in Brixen.

Literatur#


  • Österreichisches Biographisches Lexikon
  • Rudolph Granichstaedten-Czerwa: Johann Kravogl - Erfinder des elektrischen Kraftrades, Wien um 1910


Redaktion: hmw