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Poiesis (Ein Feuilleton)#

von Martin Krusche

Es sind wenigstens die letzten zehn Monate, in denen ich zur Überzeugung kam, daß der Begriff Poesie zu einem inhaltlichen Angelpunkt in unserer Arbeit wird. Uns? Welches Wir ist damit gemeint? Im Kern ein Trio, das sich mit einigen inspirierten Menschen nun im engeren Austausch befindet.

Das erwähnte Trio sind die Künstlerin Monika Lafer, der Fotograf Richard Mayr und ich. Wir befassen uns inzwischen weit mehr als ein Jahr mit einem kulturellen Vorhaben, das den Titel „Archipel Gleisdorf“ trägt. Es ist der Wissens- und Kulturarbeit abseits des Landeszentrums gewidmet.

Für das größere Ganze stützt sich der Lauf unserer Dinge auf adäquate Kommunikation und aktive Anwesenheit engagierter Menschen. (So entscheidet sich auch, wer dabei ist.) Unsere Zusammenarbeit mit Maler Heinz Payer und Autorin Eva Surma hat schon eine längere Vorgeschichte. Inzwischen ergab sich auch die Kooperation mit Autorin Karin Klug.

Mit dem Kulturmenschen Alois Siegl (vulgo Teglich Alois) haben vor allem Mayer und ich schon länger zu tun. Neuerdings konnten wir auch mit der Impresaria Eva Brandstätter einige sehr vielversprechede Schnittpunkte finden.

Ich erwähne das so ausführlich, weil wir einerseits eine äußerst kontrastreiche Meute sind, im Wesen, in den Zugängen und Lebenskonzepten, aber andrerseits bietet die Poesie eine sehr tiefgehende Schnittstelle.

Ich verwende den Begriff Poesie im Sinn von Poiesis; und das im Kontrast zur Praxis. Poiesis ist das Erschaffen von Dingen. Praxis ist das Erledigen von Aufgaben. Deshalb liegt ja auch daneben, wer Theorie und Praxis gegeneinander ausspielt. Ohne Theorie, also schlüssige Annahmen, gibt es kein Erschaffen, also Poiesis. Ohne Erschaffenes brauchen wir auch keine Praxis, das Erledigen von etwas. Klar? (Na, das hoffe ich!)

Das Künstlerische sehe ich zum Alltagsleben wie sich Grundlagenforschung zu Bereichen des Angewandten verhält. Zwei miteinander unlösbar verbundene Waagschalen. Deshalb habe ich nun im Austria-Forum diese Leiste eingerichtet, ein Feuilleton mit dem Schwerpunkt Poesie. (Damit wird eine Textserie, die ich bei Kunst Ost begonnen hab, hier weitergeführt.)