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vom 30.03.2019, aktuelle Version,

Ascher Ländchen

Ascher Ländchen (Tschechien)
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Das Ascher Ländchen im Westen Tschechiens
Kartenskizze
Das Ascher Ländchen entsprach etwa dem Landkreis Asch im Reichsgau Sudetenland, bzw. dem Vorläufer Bezirk Asch im Königreich Böhmen und in der Tschechoslowakei.

Ascher Ländchen (tschechisch: Ašsko oder Ašský výběžek) ist die historische Bezeichnung des Gebietes um Asch, heute in Tschechien.

Das Ascher Ländchen heißt auch „Ascher Zipfel“ nach der Form des Verlaufs der deutsch-tschechischen Grenze in diesem Bereich.

Geschichte

Historisch hat sich das Ascher Ländchen aus dem Egerland herausentwickelt, dazu beigetragen haben die Vögte von Weida, die ihren Einflussbereich auszubauen versuchten. Daher rührt auch die Bezeichnung böhmisches Vogtland. Ähnlich dem benachbarten Schönbacher Ländchen ist das Ascher Ländchen ein weitgehend geschlossenes Gebiet. Als Lehensgebiet war es von Steuern und anderen Abgaben befreit. Neben den Vögten gewann die Familie von Neuberg zunehmend an Bedeutung. Durch Erbe folgte ihr die Familie von Zedtwitz, die bereits in der näheren Umgebung begütert war, u. a. mit dem Stammsitz im Hofer Land und der südlich gelegenen Herrschaft Liebenstein (Libá). Trotz anwaltschaftlicher Intervention durch Johann Stephan Pütter verleibten sich die Habsburger die bis dahin als reichsfrei geachtete Grafschaft Zedtwitz ein. Auch nach der Übernahme durch Ferdinand I. behielt das Ascher Ländchen u. a. wegen des Verbleibs beim protestantischen Bekenntnis eine Sonderstellung.

Nach Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung ist das Ascher Ländchen heute deutlich dünner besiedelt als vor 1945. Insbesondere viele Dörfer und Flecken existieren nicht mehr, da die Region durch ihre besondere Grenzlage wenig attraktiv für tschechische Zuwanderer war.

Literatur

  • Karl Alberti: Das Evangelium im Ascher Lande, Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde Asch.
  • Karl Alberti: Beiträge zur Geschichte der Stadt Asch und des Ascher Bezirkes (4 Bände).
  • Adolf Gütter: Schicksal einer deutschen Grafschaft – Streiflichter aus der Geschichte des Ascher Ländchens. In: Kulturwarte – Nordostoberfränkische Monatsschrift für Kunst und Kultur, Heft 8/1967. Hof 1967, S. 142–152.
  • Asch im Spiegel der Zeit. 2005.

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Transparent red circle Eigenes Werk PoM
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Darstellung des Bevölkerungsanteils in den Gemeinden des Bezirkes Asch gemäß den Ergebnisse der Volkszählung von 1890. Eigenes Werk Oberschwabe01
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Reliefkarte Tschechien Eigenes Werk Tschubby
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Verwaltungskarte von Reichsgau Sudetenland in Jahr 1944. Quelle GIS Data digitisierte aus Karte des Deutschen Reiches 1:100 000 und Karte von Mitteleuropa 1:300k. Etwa Karte Quellen bei WIG (www.mapywig.org). Eigenes Werk XrysD
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