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St. Peter ob Judenburg#

Bundesland: Steiermark Sankt Peter ob Judenburg, Steiermark
Bezirk: Murtal
Einwohner: 1.118 (Stand 2016)
Bevölkerungsentwicklung: Statistik Austria
Höhe: 750 m
Fläche: 50,36 km²
Postleitzahl: 8755
Website: www.st-peter-judenburg.steiermark.at


Die Gemeinde St. Peter ob Judenburg (Bezirk Murtal) liegt im Murtal nordwestlich von Judenburg, eingebettet zwischen den Niederen Tauern im Norden und den Seetaler Alpen im Süden.

In der Region sind Spuren von Besiedlung aus der Jungsteinzeit (5500–3900 v.Chr.) und der darauf folgenden Kupferzeit (3900–2200 v.Chr.) bekannt; bronzezeitliche Gefäße und der bekannte "Strettweger Kultwagen" wurden bei Strettweg gefunden. Später siedelten im Murtal Illyrer, Kelten und Römer; nach Ende des Römischen Reiches besiedelten im 5. Jahrhundert Slawen die breiten Talböden der Mur und die Schwemmkegel der benachbarten Seitentäler. Im 8. Jahrhundert wanderten eine baierische und später auch fränkische Siedler ein. Das heutige Kulturlandschaftsbild geht auf groß angelegte Rodungen des Mittelalters zurück.

Die Pfarrkirche St. Peter ob Judenburg wurde Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut; Schloss Rothenthurm wurde als "Turm zu Feistritz" erstmals 1269 urkundlich erwähnt. (Sein heutiges Aussehen erhielt das Schloss erst in den frühen Jahren des 17. Jahrhunderts.)

Nach Aufhebung der Grundherrschaft wurde St. Peter ob Judenburg eine eigenständige Gemeinde. 1970 entstand durch Vereinigung der Gemeinden Feistritzgraben, Möschitzgraben, Rothenthurm und St. Peter ob Judenburg die heutige landwirtschaftlich-gewerblich geprägte Wohngemeinde St. Peter ob Judenburg.


Sehenswert im Ort bzw. der Gemeinde sind u.a.

  • Spätgotische-barocke Pfarrkirche (urk. 1140, Zubauten 1709/10 und 1763): mit Säulenhochaltar (um 1800) und Altarblättern von Johann Lederwasch (1799), Seitenaltar mit lebensgroßem spätgotischem Kruzifix (1510–20), barocker Marienaltar (spätes 17. Jh.) mit gotischer Marienstatue, schöne Fischerkanzel (1774), prächtige Barockgemälde und -hochreliefs
  • stattlicher Pfarrhof (spätes 17. Jh.)
  • Hammerwerk Kritz (18. Jhdt.): ehemaliges Hammerherrenhaus
  • Biedermeierpavillon
  • Schloss Rothenthurm (1269): zweiflügeliger Bau mit Laubengang und Kapelle; im 16. Jahrhundert im Besitz der adeligen Familie von Rottal (aus "Rottaler Turm" wurde schließlich der Name "Schloss Rothenthurm"); Umbau zu Beginn des 17. Jahrhunderts; heute im Privatbesitz, dient aber auch als Veranstaltungsort
  • Museum Furth-Schmiede: eine ehemalige Huf- und Zeugschmiede ist als Museum öffentlich zugänglich
  • "AuErlebnisWeg St.Peter ob Judenburg": 2004 wurde der Lehrpfad "Schau die Au" in der St. Peterer Au bei Furth eröffnet: es wurden ca. 25 ha Auwald erschlossen; der ca. 3 km lange Lehrpfad bietet die Möglichkeit, die Aulandschaft erleben und Wissenswertes zu erfahren

Weiterführendes#

Literatur#

  • H. Prommer (Hg.), Unsa kloane Hoamat. Das Dorfleben um Sankt Peter früher und heute, 1992
  • J. Andritsch, Sankt Peter ob Judenburg mit Rothenthurm, Feistritzgraben, Möschitzgraben, Pichl
  • Geschichte einer Gemeinde, 1993